DAS Forum für Enthusiasten
Gedanken über den Urknall
- Steinzeit-Astronom
-
- Offline
- Forum Spezialist
-
- Beiträge: 1173
- Thanks: 263
Re: Gedanken über den Urknall
2 Monate 2 Wochen her - 2 Monate 2 Wochen her?? Erklär das bitte mal. Verstehe ich nicht. Dass ich jetzt hier schreibe ist doch kein Zufall. Noch während ich schreibe, kann ich es mir anders überlegen. Das ist dann auch kein Zufall, sondern hat Ursache(n), die ich auch benennen kann.Nein, genauso wie der Determinismus den menschlichen Willen steuert, tut es der echte Zufall.weil echter Zufall nicht irgendwie deterministisch gesteuert ist, kann der Mensch selber steuern
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
- Rainer Raisch
-
- Offline
- Moderator
-
- Beiträge: 2977
- Thanks: 507
Re: Gedanken über den Urknall
2 Monate 2 Wochen her - 2 Monate 2 Wochen herKausale Ursachen sind weitaus häufiger als Zufall, sonst hätten wir ja keine Physik, sondern Sterndeutung.?? Erklär das bitte mal. Verstehe ich nicht. Dass ich jetzt hier schreibe ist doch kein Zufall. Noch während ich schreibe, kann ich es mir anders überlegen. Das ist dann auch kein Zufall, sondern hat Ursache(n), die ich auch benennen kann.
SOWEIT aber der Zufall auftritt, eröffnet er nicht das Fenster des freien Willens, sondern steuert diesen genauso wie der Determinismus.
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
Re: Gedanken über den Urknall
2 Monate 2 Wochen herIch denke, dass die meisten Vorgänge quantenmechanischer Art sind. Daher ist der Zufall viel verbreiteter, als dein Statement aussagt.Kausale Ursachen sind weitaus häufiger als Zufall, sonst hätten wir ja keine Physik, sondern Sterndeutung.
Der Punkt ist eher, dass sich bei Betrachtung makroskopischer Vorgänge die unzähligen mikroskopischen Zufallsvorgänge statistisch herausmitteln.
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
- Rainer Raisch
-
- Offline
- Moderator
-
- Beiträge: 2977
- Thanks: 507
Re: Gedanken über den Urknall
2 Monate 2 Wochen her - 2 Monate 2 Wochen herNach der QFT hat jede WW eine statistische Quantennatur. Damit unterläge sie dem Zufallsprinzip bzw makroskopisch der Statistik. Gerade bei der Schwerkraft ist diese Frage allerdigs offen.
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
- Mondlicht2
-
Autor
- Offline
- Forum Meister
-
- Beiträge: 804
- Thanks: 180
Re: Gedanken über den Urknall
2 Monate 2 Wochen her - 2 Monate 2 Wochen herzumindest was menschliche Entscheidungen anbelangt, davon geht auch Zeilinger aus - ich weiß nicht was schlußendlich häufiger ist, also, insgesamt - kausal oder zufällig aber wie willst du das zählen wenn nicht nur intuitiv??? - bis wir uns für eine Option entscheiden, wenn es wirklich nur eine ist und sie so behandelt wird, haben wir immer die Wahl, das streitet niemand ab, wenn man gewünschte oder irrationale Entscheidungen mithinzunimmt, die im Kopf abgewogen (oder fishful thinking sind) gibt es eine nicht genaue Anzahl von Optionen wenn nicht gar unendliche die zur Wahl stehen... Zeilinger geht außerdem davon aus, dass in diesem Jahrhundert hypothetisch noch sehr viel mehr Dinge, Abläufe - im biologischen Bereich wohlmöglich, neurologisch etwa - besser QM erklärt werden wird als kausal, wenn auch richtig bleibt (denke ich, haha) und nicht zufällig ist, dass ich erst nach ny fliege und dann S küsse und nicht umgedreht oder anders, von gedachten küssen oder so abgesehen.Ich denke, dass die meisten Vorgänge quantenmechanischer Art sind. Daher ist der Zufall viel verbreiteter, als dein Statement aussagt.Kausale Ursachen sind weitaus häufiger als Zufall, sonst hätten wir ja keine Physik, sondern Sterndeutung.
Der Punkt ist eher, dass sich bei Betrachtung makroskopischer Vorgänge die unzähligen mikroskopischen Zufallsvorgänge statistisch herausmitteln.
Ergänzung
Außerdem sind kausale Zusammenhänge viel zu linear insofern, wenn man sie in einem größeren Kontext setzt (alles ist mit allem verbunden) und da ist die Pharmazie das beste Beispiel: ein vorsichtiger Mensch, der eine Handvoll Medikamente am Morgen einnehmen muss, würde sie vielleicht zeitlich etwas versetzt schlucken oder vertraut seinem Pfleger oder Apotheker, dass der schon alle denkbaren Wechselwirkungen unter den geschluckten drugs kennst von Neutralisation bis einseitige oder beidseitige Verstärkung in den verschiedenen alten oder jungen und oder kranken Körpern – gleichzeitig zu Auswirkungen führen können… ganz abgesehen davon, dass eine Medikamentencharge nicht dieselben Eigenschaften besitzen muss wie eine andere weil bei der Herstellung ein Molekül seine Struktur ändern kann, wenn in der noch so sterilen Herstellungshalle sich „fremde“ Atome geschmuggelt haben, die ´dieses Molekül bewegen eine neues Gleichgewicht herzustellen wenn auch die Summenformel gleichbleibt, Isomere also, aber ich denke gerade an die eher seltene Möglichkeit eines neuen Metaboliten und und und…
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
- Mondlicht2
-
Autor
- Offline
- Forum Meister
-
- Beiträge: 804
- Thanks: 180
Re: Gedanken über den Urknall
2 Monate 2 Wochen her - 2 Monate 2 Wochen herHeute in Ruhe nachgedacht. Danke für deine Mühe und Berechnungen. Manches war mir im ersten Moment zu technisch (bzw. ich hatte eigentlich keine Zeit, haha).
- Λ ist im ΛCDM-Modell wirklich konstant.
- ΩΛ ist zeitabhängig, weil die anderen Dichten (Materie ~ a⁻³, Strahlung ~ a⁻⁴) schneller abnehmen, während Λ konstant bleibt. Deshalb übernimmt Λ erst spät die Führung → vor ca. 5 Mrd. Jahren.
>Ja, sicher, das ist dir ja klar, sowieso, wem sag ich das, pardon. Wir sind uns einig.
-
Es ist ein bisschen ein Sprachspiel: Wenn man „Urknall“ meint als „Beginn der heißen Phase, wo das Universum voller (heißem, ohne Temperaturangabe) Plasma war“, dann kam Inflation davor.Inflation war also wirklich eine kurze Episode, eigene Phase vor dem Hot Big Bang. Haha. Danach begann das „klassische“ Urknallmodell (BB-Nucleosynthesis, CMB, Strukturen). (Weil „Zeit“ in dieser Phase selbst noch im Werden war, hahaha, wenn ich das mal so stehenlassen darf, verschwimmen diese Unterscheidungen finde ich, ich würde nicht vehement auf eine Version bestehen.)
-
Raum und Vakuum
astrophys-neunhof.de/mtlg/sd10047.pdf
Schon die Physik Newtons enthielt eine subtile Inkonsistenz in den Definitionen der Begriffe Raum und Vakuum. Im 20. JH wurden die Unzulänglichkeiten der Newton’schen Physik durch ART und QM/QFT überwunden; beide Theorien beschreiben – für sich allein genommen – die Natur mit phantastischer Genauigkeit aber ART und QT verwenden (wahrscheinlich) inkompatible Definitionen von Raum und Vakuum. Wir sollten definieren, was wir meinen, welche Definition, welche Eigenschaften, also, ich natürlich auch.
>
Da kommen mir Zweifel, ob eine konsistente Physik /Beschreibung speziell des BB/ des Anfangs des Universums überhaupt möglich ist. Oder TOE. Schon gar nicht solange nicht sicher geklärt ist, ob es QG gibt. Bis dahin ist so vieles reine Spekulation. Und man muss sich auch offen halten, dass wir völlig falsch liegen könnten, voll daneben... die BB Erläuterungen müssten doch genauso überzeugen können wie die des "Baus" einer Galaxie, es gibt sooo viele offene Fragen, viel zu viele und in allen scientific papers you have to read always: "it could be, maybe, we estimate etc."... Mondlicht, Bonam fortunam
PS
Eine Raum "Blase" hat für meine Begriffe einen Rand. Im Universum erwarte zumindest ich keine Ränder, nicht nur keine aus Gummi, hahaha, sondern auch keine wo plötzlich "Schluss ist" - das "Äußerste wäre "Ideales Vakuum" (kann es wahrscheinlich gar nicht geben, es wäre ja "echt vollständig leer") - also ist "nahe dran Schluss". Ohne Blasenhaut.
Zitat: "ist dieses dabei lediglich die dreidimensionale Blasenhaut S³, die man sich (als Mantel eines B⁴) in einen R⁴ eingebettet vorstellen kann." ist abstrakt, not real, reine Mathematik. Leider kein guter Beweis gegen die Singularität, die eben auch und höchstwahrscheinlich ein ausschließlich mathematisches Konzept ist und nicht real existierte, gäbe es so einen Punkt, sagen wir aus einem SL/SMBH geworden, müsste er (der Punkt einer S) nicht, sogar bevor er ein "Punkt" wird, bei Mrd.M ☉ oder eben einer noch größeren Masse und Dichte, "irgendwann", explodieren, alternativ per HS verdampfen? WIESO SONST sollen bestimmte Sterne explodieren??? Mir schon klar: in einer SN wenn ihr Brennstoff aufgebraucht ist (auch komisch, irgendwie, das nicht jeder Stern auf "diese Weise stirbt"... ABER eben auch weil der Stern bestimmter Masse unter seinem Gewicht kollabiert!!! Das müsste einer SL/SMBH Singularität auch passieren oder eben bevor sie zum Punkt wird oder nicht??? Und wenn nicht, wieso nicht?
Btw, unter den wenigen Galaxien, die Hubble seinerzeit als alle von uns weg bewegend feststellte, war, wie ich überprüfte, und was auch nahe lag, auch Andromeda. Oha wie das, ich denke, die kommt auf uns zu.
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
- Rainer Raisch
-
- Offline
- Moderator
-
- Beiträge: 2977
- Thanks: 507
Re: Gedanken über den Urknall
2 Monate 2 Wochen her - 2 Monate 2 Wochen herRichtig.Eine Raum "Blase" hat für meine Begriffe einen Rand. Im Universum erwarte zumindest ich keine Ränder,
Alledings ist hier der Hyperraum R⁴ gemeint, in dem das Universum dieser Rand (Mantel) S³ der Blase B⁴ ist. Dieser dreidimensionale Mantel S³ hat keinen Rand, genauso wie die Erdoberfläche S² keinen Rand hat, sondern selbst der Mantel des Erdballs B³ ist.
Ich denke, dass sie auch bei Hubble auf uns zukam, er legte ja nur eine Gerade durch die Mitte der Datenwolke.Btw, unter den wenigen Galaxien, die Hubble seinerzeit als alle von uns weg bewegend feststellte, war, wie ich überprüfte, und was auch nahe lag, auch Andromeda.
In der Originalgrafik sind 3 Galaxien und ein Cluster, die sich nähern (v < 0) eingezeichnet.
Allerdings waren seine Entfernungsangaben (Abszisse) falsch.
www.swr.de/swrkultur/wissen/edwin-hubble...-universums-100.html
Hubble konnte also aus der Periode, mit der die Cepheiden im Andromedanebel heller und dunkler wurden, direkt auf deren Entfernung schließen - und er erhielt einen atemberaubend hohen Wert: 930.000 Lichtjahre.
Korrekt ist 2,5 Mio ly
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
- Mondlicht2
-
Autor
- Offline
- Forum Meister
-
- Beiträge: 804
- Thanks: 180
Re: Gedanken über den Urknall
2 Monate 1 Woche her - 2 Monate 1 Woche herOpen Access
Inflation without an inflaton
Die Theorie zielt darauf ab, eine Reihe spekulativer und anpassbarer Parameter der Standardtheorie des Urknalls zu beseitigen. Die Tatsache, dass diese Parameter so frei veränderbar sind, stellt eine Herausforderung dar, da Wissenschaftler nicht sagen können, ob ein Modell vom Beginn des Universums tatsächlich Beobachtungen des modernen Kosmos vorhersagt oder ob es lediglich an dieses Bild angepasst wurde.
Das Modell legt nahe, dass natürliche Quantenschwingungen der Raumzeit selbst, GW, ausreichten, um die winzigen Dichteunterschiede auszulösen, die letztendlich zur Entstehung von Galaxien, Sternen und Planeten führten; es beginnt mit einer anfänglichen kosmischen Inflation, die durch einen expandierenden kosmischen Zustand namens „De-Sitter-Raum“ beschrieben wird. Dieser kann als eine Verdichtung von „Gravitonen“ betrachtet werden, ähnlich wie Photonen die Eichbosonen der e/m Kraft sind. Diese De-Sitter-Raumzeit wäre in ihrem nahezu gleichgewichtsnahen Zustand vollständig zerfallen, als Quanteneffekte so stark wurden, dass sie das Universum zu einem chaotischen Quantensystem machten. Das Modell basiert auf einer einzigen Energieskala, die alle Vorhersagen der kosmischen Evolution erklärt. Dadurch entfällt (entfiele) die Notwendigkeit einer Reihe hypothetischer Felder und Teilchen, wie etwa des „Inflaton“-Feldes, eines hypothetischen Feldes mit hoher potentieller Energie, das im frühen Universum eine abstoßende Kraft erzeugte, die in einigen Urknallmodellen eine schnelle und exponentielle Inflation verursachte.
Schließlich (sollen) diese neuen Ergebnisse, dass wir möglicherweise keine spekulativen Zutaten benötigen, um den Kosmos zu erklären, sondern nur ein tiefes Verständnis der Gravitation und der Quantenphysik.
Da werden wir wohl noch sehr lange warten müssen, weil an die Detektion von PGW frühestens mit LISA zu rechnen ist, sofern es sie gibt. Aber weshalb nicht, nur was GENAU soll sie ausgelöst haben? Doch nicht etwa die Explosion der Anfangssingularität???
Leider verstehe ich von der „Mathematik“ des Papers wenig und kann nicht beurteilen, ob mein Bauchgefühl stimmt, dass auch dieser Artikel einer von vielen ist…
Knapp 2 Monate nach (peer-reviewed) Veröffentlichung gibt es zumindest „Resonanz“:
aps.altmetric.com/details/179128338
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
- Rainer Raisch
-
- Offline
- Moderator
-
- Beiträge: 2977
- Thanks: 507
Re: Gedanken über den Urknall
2 Monate 1 Woche her - 2 Monate 1 Woche herDas Vakuum schwingt im GRUNDZUSTAND der NIEDRIGST möglichen Energie.als Quanteneffekte so stark wurden
Was soll sich da aufschaukeln. Dann würden ja reelle Elementarteilchen entstehen und die Inflation wäre am Ende.
Ob GW oder Photonen ist JACKE WIE HOSE.dass natürliche Quantenschwingungen der Raumzeit selbst, GW, ausreichten, um die winzigen Dichteunterschiede auszulösen
Nein.„De-Sitter-Raum“ beschrieben wird. Dieser kann als eine Verdichtung von „Gravitonen“ betrachtet werden,
Der de Sitter Raum besteht aus Vakuum.
wiki:
In der Sprache der allgemeinen Relativitätstheorie ist der De-Sitter-Raum die maximal symmetrische Vakuumlösung der einsteinschen Feldgleichungen mit einer positiven (repulsiven) kosmologischen Konstanten Λ (entsprechend einer positiven Vakuumenergiedichte und negativem Druck) und damit ein kosmologisches Modell für das physikalische Universum; siehe De-Sitter-Modell.
Das De-Sitter-Modell (auch De-Sitter-Kosmos) ist eine Raumzeit mit positiver kosmologischer Konstante Λ > 0 und verschwindendem Materieinhalt ρ = 0 .
Jedes Vakuum tut den Dienst, wenn es ausreichend Energiedichte aufweist, und sich dieser Wert dann verändert.Inflation without an inflaton
Soweit ich es verstanden habe, soll jedoch nur ein Skalarfeld (wie das Higgs und das Inflaton) seinen Vakuumerwartungswert verändern können, also sich von hoher Energiedichte auf niedrigere veränden, das ist das Modell vom Mexican Hat.
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
- Mondlicht2
-
Autor
- Offline
- Forum Meister
-
- Beiträge: 804
- Thanks: 180
Re: Gedanken über den Urknall
2 Monate 1 Woche her - 2 Monate 1 Woche herRainer schrieb:
Das Vakuum schwingt im GRUNDZUSTAND der NIEDRIGST möglichen Energie.
Was soll sich da aufschaukeln.
Ich habe nur eine kurze Zusammenfassung geschrieben. Nicht kommentiert. Du hast meinen Text und-oder das Paper nicht gelesen, nicht wahr? weshalb sonst schriebst du:
Rainer schrieb:
Soweit ich es verstanden habe, soll jedoch nur ein Skalarfeld (wie das Higgs und das Inflaton) seinen Vakuumerwartungswert verändern können, also sich von hoher Energiedichte auf niedrigere veränden, das ist das Modell vom Mexican Hat.“
Wie jetzt? Wie kommst du denn auf Mexican Hat?
Nein, eben kein Skalarfeld. Was hast du denn gelesen?
Siehe Auszug aus:
Inflation without an inflaton
Abstract
Wir schlagen ein neuartiges Szenario vor, in dem skalare Störungen, die die großräumige Struktur des Universums bestimmen, ohne die Verwendung eines Skalarfeldes (Inflatons) erzeugt werden.
In diesem Rahmen wird die Inflation durch eine de-Sitter-Raumzeit angetrieben, in der tensormetrische Fluktuationen (d. h. Gravitationswellen) auf natürliche Weise aus Quantenvakuumschwingungen entstehen und skalare Fluktuationen durch Tensoreffekte zweiter Ordnung erzeugt werden.
Wir berechnen das Leistungsspektrum solcher skalaren Fluktuationen und zeigen, dass es mit nahezu skaleninvarianz vereinbar ist. Wir leiten die notwendigen Bedingungen ab, unter denen skalare Störungen signifikant und deutlich größer als die Tensormoden werden, und identifizieren einen natürlichen Mechanismus zur Beendigung der Inflation durch einen Übergang in eine strahlungsdominierte Phase.
Unser vorgeschlagener Mechanismus könnte ein modellabhängiges Szenario überflüssig machen: die Wahl eines Skalarfeldes als Inflaton zur Steuerung der Inflation.“
Rainer schrieb:
Ob GW oder Photonen ist JACKE WIE HOSE.
Nein.
Der de Sitter Raum besteht aus Vakuum.
Ja, richtig, mit Vakuumenergie. Das Universum könnte als ein sich annähernder oder asymptotischer de-Sitter-Raum betrachtet werden, insbesondere aufgrund der beobachteten beschleunigten kosmischen Expansion, die auf eine positive Vakuumenergiedichte (ähnlich einer kosmologischen Konstante) hindeutet...
Auszug aus dem Paper:
„derzeit befinden wir uns in einer nahezu de-Sitter-Raumzeit, die von dunkler Energie angetrieben wird. Obwohl die…“
„Sollten die DESI-Ergebnisse den Test der Zeit bestehen und sich bestätigen, dass die Dunkle Energie schwächer wird (zerfällt), wäre dies ein weiterer Beleg dafür, dass de Sitter zerfallen könnte…“
Es ist eben mal wieder eine neue radikale BB Theorie, hahaha - na wir werden sehen.
Sie sollten aber wissen was sie schreiben...da:
Die vier Autoren sind Professoren für Astrophysics and Cosmology,
Padova University wie z. B. Sabino Matarrese:
scholar.google.com/citations?user=kkK7BFMAAAAJ&hl=de
insgesamt sind seine Artikel 145 644 x zitiert worden.
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
- Rainer Raisch
-
- Offline
- Moderator
-
- Beiträge: 2977
- Thanks: 507
Re: Gedanken über den Urknall
2 Monate 1 Woche her - 2 Monate 1 Woche herIch habe das Paper eben nicht gelesen, weil es offensichtlich meinen bisherigen Kenntnissen vielfältig widerspricht.Nein, eben kein Skalarfeld. Was hast du denn gelesen?
Wir können ja wetten, ob es eine peer-review-Veröffentlichung geben wird.
Vakuum bzw de Sitter bedeutet: KEINE GW.Ja, richtig, mit Vakuumenergie. Das Universum könnte als ein sich annähernder oder asymptotischer de-Sitter-Raum betrachtet werden
GW sind NICHT virtuell, sondern reelle Energie, genauso wie em. Strahlung oder Materie. OB es überhaupt virtuelle Gravitonen gibt, ist hingegen nach wie vor umstritten. Diese würden aber keine GW bilden, sondern die Gravitation vermitteln, also die Raumzeit (in der Ferne) krümmen.
Da sollten sie es besser wissen, auch wenn das Vakuum eher in die Fachrichtung Qantenphysik fällt.Die vier Autoren sind Professoren für Astrophysics and Cosmology,
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
- Mondlicht2
-
Autor
- Offline
- Forum Meister
-
- Beiträge: 804
- Thanks: 180
Re: Gedanken über den Urknall
2 Monate 1 Woche her - 2 Monate 1 Woche herIch habe das Paper eben nicht gelesen, weil es offensichtlich meinen bisherigen Kenntnissen vielfältig widerspricht.Nein, eben kein Skalarfeld. Was hast du denn gelesen?
Wir können ja wetten, ob es eine peer-review-Veröffentlichung geben wird.Vakuum bzw de Sitter bedeutet: KEINE GW.Ja, richtig, mit Vakuumenergie. Das Universum könnte als ein sich annähernder oder asymptotischer de-Sitter-Raum betrachtet werden
GW sind NICHT virtuell, sondern reelle Energie, genauso wie em. Strahlung oder Materie. OB es überhaupt virtuelle Gravitonen gibt, ist hingegen nach wie vor umstritten. Diese würden aber keine GW bilden, sondern die Gravitation vermitteln, also die Raumzeit (in der Ferne) krümmen.
DIE habe ich doch gepostet!
Und mich noch einmal vergewissert:
KI
"Yes, papers published in Physical Review Research (PRResearch) are peer-reviewed, as it is a fully open access, peer-reviewed journal published by the American Physical Society (APS). The APS, which publishes Physical Review Research, has a long-standing commitment to peer review across all of its journals.
-
Im De-Sitter-Raum gibt es primordiale Gravitationswellen"
>>> Zumindest im Modell der Physiker, sie müssen nur noch nachgewiesen werden, haha, und das wird vor LISA sowieso unmöglich sein, und, was soll sie ausgelöst haben, sag nicht, die Singularität, ach egal.
Du brauchst ja auch nichts zu lesen, was deinem Wissen widerspricht; wie es deiner Meinung (weitgehend auch meiner) "richtig" ist.
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
- Rainer Raisch
-
- Offline
- Moderator
-
- Beiträge: 2977
- Thanks: 507
Re: Gedanken über den Urknall
2 Monate 1 Woche her - 2 Monate 1 Woche herDas mag schon sein.Im De-Sitter-Raum gibt es primordiale Gravitationswellen
Allerdings treibt de Sitter die Expansion, während GW diese abbremsen.
Das mag schon sein, doch erklärt das NICHT die Inflation. sondern nur deren Beendigung. Das Inflaton soll hingegen den hohen Wert der Vakuumenergie erklären, der die Inflation verursacht. Wo bleibt die versprochene "Inflation without an inflaton" ?????Wir leiten die notwendigen Bedingungen ab, unter denen skalare Störungen signifikant und deutlich größer als die Tensormoden werden, und identifizieren einen natürlichen Mechanismus zur Beendigung der Inflation durch einen Übergang in eine strahlungsdominierte Phase.
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
- Mondlicht2
-
Autor
- Offline
- Forum Meister
-
- Beiträge: 804
- Thanks: 180
Re: Gedanken über den Urknall
2 Monate 1 Woche herNicht so wichtig. Wenn wir aber sprächen, sollte man das Teil gelesen haben, sonst hat das doch keinen Sinn. Gute Nacht
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
- Rainer Raisch
-
- Offline
- Moderator
-
- Beiträge: 2977
- Thanks: 507
Re: Gedanken über den Urknall
2 Monate 1 Woche her - 2 Monate 1 Woche herDavon geht eigentlich jeder aus....und da ist kein Platz für GW, sonst ist es kein Vakuum.Ja, richtig, mit Vakuumenergie. Das Universum könnte als ein sich annähernder oder asymptotischer de-Sitter-Raum betrachtet werden, insbesondere aufgrund der beobachteten beschleunigten kosmischen Expansion, die auf eine positive Vakuumenergiedichte (ähnlich einer kosmologischen Konstante) hindeutet...
Das Inflaton soll hingegen den hohen Wert der Vakuumenergie erklären, der die Inflation verursacht. Wo bleibt die versprochene "Inflation without an inflaton" ?????
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
- Mondlicht2
-
Autor
- Offline
- Forum Meister
-
- Beiträge: 804
- Thanks: 180
Re: Gedanken über den Urknall
2 Monate 3 Tage herIch bin wie du weißt auch kein Freund von PGW, so wie ich es auch in Z.'s Thread vertreten habe bzw. sind sie allerfrühestens mit LISA zu detektieren - in 10 Jahren+Davon geht eigentlich jeder aus....und da ist kein Platz für GW, sonst ist es kein Vakuum.Ja, richtig, mit Vakuumenergie. Das Universum könnte als ein sich annähernder oder asymptotischer de-Sitter-Raum betrachtet werden, insbesondere aufgrund der beobachteten beschleunigten kosmischen Expansion, die auf eine positive Vakuumenergiedichte (ähnlich einer kosmologischen Konstante) hindeutet...Das Inflaton soll hingegen den hohen Wert der Vakuumenergie erklären, der die Inflation verursacht. Wo bleibt die versprochene "Inflation without an inflaton" ?????
Ich weiß auch nicht, gäbe es sie, was sie ausgelöst haben soll. Dennoch las ich die Arbeit gern und bin scheint mir, etwas "offener" als du; schon gar nicht fülle ich mich kompetent, die Idee der Autoren in Frage zu stellen, da sie ja deutlich zum Ausdruck bringen, wie ihr Modell aussieht, warum und weshalb, und wie man es überprüfen kann. Das soll zu dem Paper genügen.
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
- Rainer Raisch
-
- Offline
- Moderator
-
- Beiträge: 2977
- Thanks: 507
Re: Gedanken über den Urknall
1 Monat 3 Wochen herRiess' letzter Wert ist 73 km/sMpc?Ich beschäftige mich seit ca. 10 Jahren mit der sog. Hubbletension, also den unterschiedlichen Ergebnissen von Wendy Freedman und Adam Riess und vielen anderen Ergebnissen, es sind nicht nur die beiden.
Wenn ich nicht irre, dann hat ja Riess den Wert für Λ als best fit errechnet?
Λ = 1,088e-52 1/m²
Der Anteil der DE wurde von ihm wohl mit
ΩΛ = 0,73
angegeben.
DAMIT ergibt sich automatisch ein Wert von
H° = ²(c²Λ/(3ΩΛ)) = 65,2 km/sMpc
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
- Mondlicht2
-
Autor
- Offline
- Forum Meister
-
- Beiträge: 804
- Thanks: 180
Re: Gedanken über den Urknall
1 Monat 2 Wochen her - 1 Monat 2 Wochen herHi, lieber Rainer!Riess' letzter Wert ist 73 km/sMpc?Ich beschäftige mich seit ca. 10 Jahren mit der sog. Hubbletension, also den unterschiedlichen Ergebnissen von Wendy Freedman und Adam Riess und vielen anderen Ergebnissen, es sind nicht nur die beiden.
Wenn ich nicht irre, dann hat ja Riess den Wert für Λ als best fit errechnet?
Λ = 1,088e-52 1/m²
Der Anteil der DE wurde von ihm wohl mit
ΩΛ = 0,73
angegeben.
DAMIT ergibt sich automatisch ein Wert von
H° = ²(c²Λ/(3ΩΛ)) = 65,2 km/sMpc
65???
Nein. Das ist - meiner Meinung nach - bzw. aus heutiger, und auch aus vergangener Sicht, der Ho von-bis Spanne, die du doch kennst, VIEL zu niedrig. Meinst du nicht.
Noch nie gelesen!
Ich schreib mal so wie mir der Schnabel gewachsen ist, okay... ich war derart von der Zahl 65 geflashed...
Nebenbei, ich bin im Grunde betrunken - ich sehe in meinen beiden Ordnern auch nicht mehr ganz durch... lösche großzügig, sweety...
Der letzte bestätigte Wert der Hubble-Konstante von Adam Riess und seinem Team für Supernova, Hubble-Konstante und Referenzrahmen (SH0ES) beträgt 73,04 ± 1,04 km/s/Mpc im Jahr 2022.
Dieser Wert, abgeleitet aus lokalen Beobachtungen von Cepheiden und Supernovae vom Typ Ia, steht im Widerspruch zu den auf der kosmischen Mikrowellenhintergrundstrahlung (CMB) basierenden Vorhersagen von etwa 67,4 km/s/Mpc, der „Hubble-Spannung“, für die Riess‘ Arbeit von zentraler Bedeutung ist.
Die „Hubble-Spannung“ ist die signifikante Differenz (über 5 Sigma) zwischen diesen beiden Messreihen und deutet auf eine grundsätzliche Meinungsverschiedenheit über die Expansionsrate des Universums hin.
Riess' jüngste Arbeiten und das JWST Bestätigung der Hubble-Messungen: Jüngste Beobachtungen des James Webb Space Telescope (JWST) im Rahmen einer von Riess geleiteten Studie Ende 2024 haben die Genauigkeit der Hubble-Messungen bestätigt.
Datenabgleich:
Die Daten des Hubble-Weltraumteleskops und des JWST stimmen weitgehend überein. Dies bestätigt die Genauigkeit des Wertes von 73 km/s/Mpc und legt nahe, dass die Hubble-Spannung nicht auf Messfehler in der Entfernungsleiter zurückzuführen ist.
cerncourier.com/a/the-hubble-tension/
cerncourier.com/wp-content/uploads/2025/..._tension-635x544.jpg
cerncourier.com/wp-content/uploads/2025/...distance-635x581.jpg
-
Die nächsten Jahre werden entscheidend für das Verständnis der Hubble-Spannung sein und könnten über das Schicksal des ΛCDM-Modells entscheiden.
Bevor ich zu Riess zurückkomme, will ich an Wendy's Ho Ergebnis erinnern:
Es gibt eine neue Studie, die die Expansionsrate anhand von Daten des JWST untersucht und dabei die zur Kalibrierung der SNe-Ergebnisse verwendete Galaxienstichprobe verdoppelt.
Die Hauptautorin der Studie, Wendy Freedman von der University of Chicago, argumentiert, dass die JWST-Ergebnisse das Spannungsfeld auflösen. Unter Einbeziehung von Hubble-Daten berechnet Freedman einen Hubble-Wert von 70,4 Kilometern pro s pro Megaparsec, plus/minus 3 %, und bringt die SN-Ergebnisse damit in statistische Übereinstimmung mit aktuellen Daten zur kosmischen Mikrowellenhintergrundstrahlung, die 67,4, plus/minus 0,7 %, zeigen.
Der Haupttreiber (naja) der Hubble-Tension ist derzeit eine H0-Messung aus dem Jahr 2022 durch das SH0ES-Team unter der Leitung von Adam Riess.
Da die Leuchtkraft der SN Ia nicht grundsätzlich bekannt ist - überhaupt wissen "wir" zu wenig... - hat SH0ES eine „Entfernungsleiter“ gebaut, um die Leuchtkraft von 42 SN Ia in 37 Wirtsgalaxien zu kalibrieren.
42!!!
Die SN Ia werden gegen Cepheiden in mittlerer Entfernung kalibriert, und die Cepheiden werden gegen vier nahegelegene „geometrische Anker“ kalibriert, deren Entfernung durch eine geometrische Methode bekannt ist (siehe Abbildung „Entfernungsleiter“). Die geometrischen Anker sind: Parallaxen der Milchstraße von der Gaia-Mission der ESA; losgelöste bedeckungsveränderliche Doppelsterne in der Großen und Kleinen Magellanschen Wolke (LMC und SMC); und die „Megamaser“-Galaxie NGC4258, in der Wassermoleküle in der Akkretionsscheibe eines SMBH Doppler-verschiebende Mikrowellen-Maserphotonen emittieren. Die große Stärke des SH0ES-Programms liegt in der Nutzung des Hubble-Weltraumteleskops (HST, 1990–) - 35 Jahre alt(!!!) - der NASA und ESA auf allen drei Sprossen der "Entfernungsleiter", wodurch eine Kreuzkalibrierung zwischen den Instrumenten entfällt. SN Ia kann bis zu 40 Mpc kalibriert werden. Daher nutzte SH0ES im Jahr 2022 Messungen von etwa 300 hoch-z SN Ia tief im Hubble-Fluss, um H0 = 73,04 ± 1,04 km/s/Mpc zu messen. Dies steht in einem Spannungsverhältnis von mehr als 5σ zu Plancks ΛCDM-Vorhersage von 67,4 ± 0,5 km/s/Mpc.
Der aus der Anpassung der Planck-CMB-Daten ermittelte H0-Wert hat sich in zweierlei Hinsicht als robust erwiesen. Erstens können Planck-Daten umgangen werden, indem CMB-Daten der NASA-Sonde WMAP (2001–2010) mit Beobachtungen erdgebundener Teleskope kombiniert werden. WMAP in Kombination mit dem Atacama Cosmology Telescope (ACT, 2007–2022) ergibt H0 = 67,6 ± 1,1 km/s/Mpc.
WMAP in Kombination mit dem South Pole Telescope (SPT, 2007–) ergibt H0 = 68,2 ± 1,1 km/s/Mpc.
Zweitens, und das ist noch faszinierender, können CMB-Daten vollständig umgangen werden. Im frühen Universum war die Compton-Streuung zwischen Photonen und Elektronen so stark ausgeprägt, dass sich das Universum wie ein Plasma verhielt.
QF aus der Inflationszeit breiteten sich wie Schallwellen aus, bis zur Rekombinationszeit, als sich das Universum ausreichend abgekühlt hatte, sodass CMB-Photonen dem Plasma entweichen konnten, als sich Protonen und Elektronen zu neutralen Atomen verbanden. Diese Ausbreitung inflationärer Störungen hinterließ eine charakteristische Skala, den Schallhorizont, sowohl in den akustischen Peaks der CMB als auch in den „baryonischen akustischen Oszillationen“ (BAOs), die in der großräumigen Struktur von Galaxiendurchmusterungen zu sehen sind. Der Schallhorizont ist die Distanz, die Schallwellen im primordialen Plasma zurücklegen. Während die SH0ES-Messung auf Standardkerzen beruht, nutzen die ΛCDM-Vorhersagen stattdessen den Schallhorizont als „Standardlineal“, mit dem die scheinbare Größe von BAOs bei verschiedenen Rotverschiebungen verglichen und so die Expansionsrate des Universums abgeleitet werden kann.
Unter ΛCDM sind die einzigen beiden freien Parameter, die in die Berechnung des Schallhorizonts einfließen, die Baryonendichte und die Dunkle-Materie-Dichte. Planck ermittelt beide durch Untersuchung der CMB, kann aber auch unabhängig von der CMB ermittelt werden, indem BAO-Messungen der Dunkle-Materie-Dichte mit Messungen der Baryonendichte aus der Nukleosynthese des Urknalls (BBN) kombiniert werden (siehe Abbildung „Schallhorizont“).
Die jüngste Messung des Dark Energy Spectroscopic Instrument in Arizona (DESI, 2021–) ergibt H0 = 68,53 ± 0,80 km/s/Mpc, in 3,4σ-Spannung mit SH0ES und völlig unabhängig von Planck.
cerncourier.com/wp-content/uploads/2025/...le_sound-635x639.jpg
Schade, Spoiler habt ihr abgeschafft. Weshalb überhaupt? Spart das Geld? (Nebenbei.) Bitte quer- oder überlesen bei Bedarf.
ACT, SPT und das Simons-Observatorium in Chile (ab 2024) werden neue CMB-Daten veröffentlichen. DESI, das Euclid-Weltraumteleskop (seit 2023) und die bevorstehende optische Weitfelddurchmusterung LSST in Chile werden neue Galaxiendurchmusterungen veröffentlichen. „Standard-Sirenen“-Messungen von GW mit e/m Gegenstücken könnten ebenfalls zur Debatte beitragen, obwohl die anfängliche Begeisterung durch das Ausbleiben neuer Ereignisse nach GW170817 gedämpft wurde. Genauere Messungen des Alters der ältesten Objekte könnten ebenfalls einen wichtigen neuen Test liefern. Steigt H0, sinkt das Alter des Universums, und die SH0ES-Messung spricht bei 2σ-Signifikanz für weniger als 13,1 Milliarden Jahre. Die SH0ES-Messung wird ebenfalls direkt überprüft. Ein wichtiger Ansatz ist die Überprüfung der dreistufigen Kalibrierung durch die Suche nach alternativen Zwischenstandardkerzen neben Cepheiden. Ein möglicher Kandidat ist die „Spitze“ des Roten Riesenastes (TRGB) mit der höchsten Leuchtkraft, die durch den plötzlichen Beginn der Heliumfusion in massearmen Sternen entsteht. Der TRGB ist hell genug, um in weit entfernten Galaxien mit SN Ia sichtbar zu sein, allerdings in geringeren Entfernungen als Cepheiden. Im Jahr 2019 kalibrierte das Carnegie-Chicago-Hubble-Programm (CCHP) unter der Leitung von Wendy Freedman und Barry Madore SN Ia mithilfe des TRGB in der Großen Magellanschen Wolke und NGC4258 und ermittelte H0 = 69,8 ± 0,8 (stat) ± 1,7 (syst). Eine unabhängige Neuanalyse unter Beteiligung von Autoren der SH0ES-Kollaboration ergab später H0 = 71,5 ± 1,8 (stat + syst) km/s/Mpc. Der Unterschied in den Ergebnissen lässt darauf schließen, dass aktualisierte Messungen mit dem JWST die Debatte beilegen könnten.
So man gewillt ist...
JWST, das am 25. Dezember 2021 ins All gestartet wurde, eignet sich dank seiner verbesserten Fähigkeiten im nahen IV-bereich, wo der Einfluss von Staub reduziert ist, perfekt zur Verbesserung der Messungen der Expansionsrate des Universums. Seine viermal bessere räumliche Auflösung wurde bereits genutzt, um eine Teilmenge der 37 Wirtsgalaxien, in denen sich die 42 von SH0ES untersuchten SN Ia und der geometrische Ankergalaxie NGC4258 befinden, erneut zu beobachten.
Bisher deuten alle Beobachtungen auf eine gute Übereinstimmung mit den vorherigen Beobachtungen des HST hin. SH0ES nutzte JWST-Beobachtungen, um die Dispersion der Perioden-Leuchtkraft-Beziehung für Cepheiden um bis zu den Faktor 2,5 zu reduzieren, ohne dass es Hinweise auf eine Verzerrung der HST-Messungen gab. Vor allem konnte ausgeschlossen werden, dass die Verwechslung von Cepheiden mit anderen Sternen für die Hubble-Spannung bei einer Signifikanz von 8σ verantwortlich ist. Inzwischen hat das CCHP-Team neue Messungen auf Grundlage von drei Entfernungsindikatoren vorgelegt: Cepheiden, dem TRGB und einer neuen „populationsbasierten“ Methode unter Verwendung der J-Region des asymptotischen Riesenastes (JAGB) kohlenstoffreicher Sterne, für die die Größe des Modus der Leuchtkraftfunktion als Entfernungsindikator dienen kann (siehe die letzten drei Zeilen der Abbildung „Die Hubble-Spannung“). Die neuen CCHP-Ergebnisse deuten darauf hin, dass Cepheiden im Vergleich zu JAGB und TRGB eine Verzerrung aufweisen könnten. Diese Schlussfolgerung wurde jedoch rasch von SH0ES in Frage gestellt, das eine fehlende Unsicherheitsquelle identifizierte und argumentierte, dass die Größe der Stichprobe von SN Ia innerhalb von Wirten mit primären Entfernungsindikatoren zu klein sei, um Wettbewerbsbeschränkungen zu liefern: Sie behaupten, dass Stichprobenvariationen in der Größenordnung von 2,5 km/s/Mpc erklären könnten, warum JAGB und TRGB einen niedrigeren Wert liefern. Eine Einigung könnte erzielt werden, wenn JWST eine größere Stichprobe von Galaxien beobachtet hat – von beiden Teams wurden bisher 19 der 37 von SH0ES kalibrierten Galaxien sowie der geometrische Anker NGC 5468 neu vermessen. Zum jetzigen Zeitpunkt scheint kein einzelner systematischer Fehler die Hubble-Spannung vollständig zu erklären, und das Problem ist schwerwiegender, als es scheint. Kalibriert begrenzen SN Ia und BAOs nicht nur H0, sondern den gesamten Rotverschiebungsbereich bis z ~ 1. Dies stellt starke Einschränkungen für jede neue Physik dar, die im späten Universum eingeführt wird. Jüngste DESI-Ergebnisse deuten beispielsweise darauf hin, dass die Dynamik der Dunklen Energie in späten Zeiten möglicherweise nicht genau der einer kosmologischen Konstante entspricht, das zur Vereinbarkeit von Planck und SH0ES erforderliche Verhalten jedoch stark ausgeschlossen ist. Anstatt sich auf den Wert der Expansionsrate zu konzentrieren, konzentrieren sich die meisten Vorschläge nun auf die Änderung der Kalibrierung von SN Ia oder BAOs. Beispielsweise könnte ein unbekannter systematischer Fehler die Leuchtkraft von SN Ia in unserer unmittelbaren Umgebung verändern, aber wir haben keine Hinweise darauf, dass sich ihre Größenordnung mit der Rotverschiebung ändert, und diese Lösung scheint sehr eingeschränkt. Die vielversprechendste Lösung scheint zu sein, dass neue physikalische Erkenntnisse den Wert des Schallhorizonts im frühen Universum verändert haben könnten. Da der Schallhorizont zur Kalibrierung sowohl der CMB als auch der BAOs verwendet wird, könnte eine Reduzierung um 10 Mpc dem von SH0ES favorisierten H0-Wert entsprechen. Dies kann entweder durch eine Erhöhung der Rotverschiebung der Rekombination oder der Energiedichte im Universum vor der Rekombination erreicht werden, wodurch den Schallwellen weniger Zeit zur Ausbreitung gegeben wird. Die am besten begründeten Modelle gehen von zusätzlichen relativistischen Spezies im frühen Universum aus, wie beispielsweise einem sterilen Neutrino oder einer neuen Art von „Dunkelstrahlung“. Eine weitere faszinierende Möglichkeit ist, dass Dunkle Energie im Universum vor der Rekombination eine Rolle spielte und die Expansionsrate genau zum richtigen Zeitpunkt erhöhte. (sagt Riess, haha)
Anstatt sich auf den Wert der Expansionsrate zu konzentrieren, konzentrieren sich die meisten Vorschläge nun auf die Änderung der Kalibrierung von SN Ia oder BAOs. Beispielsweise könnte ein unbekannter systematischer Fehler die Leuchtkraft von SN Ia in unserer unmittelbaren Umgebung verändern, aber wir haben keine Hinweise darauf, dass sich ihre Größenordnung mit der Rotverschiebung ändert, und diese Lösung scheint sehr eingeschränkt. Die vielversprechendste Lösung scheint zu sein, dass neue physikalische Erkenntnisse den Wert des Schallhorizonts im frühen Universum verändert haben könnten. Da der Schallhorizont zur Kalibrierung sowohl der CMB als auch der BAOs verwendet wird, könnte eine Reduzierung um 10 Mpc dem von SH0ES favorisierten H0-Wert entsprechen (siehe Abbildung „Schallhorizont“). Dies kann entweder durch eine Erhöhung der Rotverschiebung der Rekombination oder der Energiedichte im Universum vor der Rekombination erreicht werden, wodurch den Schallwellen weniger Zeit zur Ausbreitung gegeben wird. Die am besten begründeten Modelle gehen von zusätzlichen relativistischen Spezies im frühen Universum aus, wie beispielsweise einem sterilen Neutrino oder einer neuen Art von „Dunkelstrahlung“. Eine weitere faszinierende Möglichkeit ist, dass Dunkle Energie im Universum vor der Rekombination eine Rolle spielte und die Expansionsrate genau zum richtigen Zeitpunkt erhöhte. Die große Vielfalt und hohe Präzision der Daten erschweren es, einen einfachen Mechanismus zu finden, der nicht stark eingeschränkt oder fein abgestimmt ist. Bestehende Modelle weisen jedoch einige der richtigen Merkmale auf.
Die Messungen waren zwangsläufig grob, da sie durch verschiedene Faktoren erschwert wurden, von interstellaren Staubeffekten bis hin zum Mangel an der erforderlichen Auflösung, sodass die Hubble-Konstante nicht genauer als auf den Faktor 2 bekannt war. Durch die Verfeinerung der Instrumente konnte die Konstante im Laufe der Jahrzehnte deutlich verfeinert werden, doch die Frage, wie gut die Astronomen den Konflikt mit den Ergebnissen der Mikrowellenhintergrundstrahlung überwunden hatten, blieb bestehen. Während die kosmische Mikrowellenhintergrundstrahlung uns Aufschluss über die Bedingungen zu Beginn der Expansion des Universums gibt, zielt Freedmans Arbeit über Supernovae darauf ab, die gegenwärtige Expansionsgeschwindigkeit des Universums zu bestimmen, was genaue Messungen interstellarer Entfernungen erfordert. Kennt man die maximale Helligkeit von Supernovae, kann man anhand ihrer scheinbaren Leuchtkraft ihre Entfernung berechnen. Supernovae vom Typ 1a weisen in ihrer maximalen Helligkeit eine konstante Helligkeit auf, was sie, wie die von Hubble verwendeten Cepheiden, zu hilfreichen „Standardkerzen“ macht. Dieselben Faktoren, die Hubble plagten, wie die Abschwächung durch interstellaren Staub und andere die Leuchtkraft beeinflussende Faktoren, müssen berücksichtigt werden. Das JWST hat jedoch die vierfache Auflösung des Hubble-Weltraumteleskops und ist etwa zehnmal so empfindlich, was seine Messungen zu einem neuen Goldstandard macht.
Eine mangelnde Übereinstimmung zwischen den CMB-Ergebnissen und den Supernova-Daten hätte auf interessante neue physikalische Erkenntnisse hindeuten können, doch dieser Arbeit zufolge ist das Standardmodell des Universums weiterhin gültig. In gewisser Weise ist das schade, um die Diskrepanz zur Erforschung mysteriöser Phänomene wie DE & DM zu nutzen. Doch es scheint, dass wir nach Antworten auf deren Ursprung woanders suchen müssen. Freedman und ihr Team stehen neue Messungen des Coma-Haufens bevor, die laut Freedman die Frage innerhalb weniger Jahre vollständig klären könnten. (das fände ich, fantastisch).
The Astrophysical Journal Vol. 985, Nr. 2 (27. Mai 2025), 203 (Volltext).
Mögliche Gründe für die Spannung Messfehler:
Es könnten systematische Fehler in einer oder beiden Messarten vorliegen. Unvollständige Modelle: Die Diskrepanz könnte darauf hindeuten, dass unser derzeit bestes Modell des Universums (das Lambda-CDM-Modell) unvollständig ist und neue physikalische Komponenten oder Komponenten zur Erklärung benötigt.
Aktueller Stand
Laufende Forschung: Wissenschaftler untersuchen diese Spannung aktiv mit verschiedenen Ansätzen, darunter theoretische Modellierung und neue Beobachtungen. Keine endgültige Lösung:
Bis Mitte 2025 gibt es keine allgemein anerkannte Lösung für die Hubble-Spannung.
Die Hubble-Konstante ist eine der wichtigsten Zahlen in der Kosmologie, da sie die Expansionsgeschwindigkeit des Universums angibt. Daraus lassen sich das Alter des Universums und seine Geschichte bestimmen...
Trotz hundert Jahren astronomischer Messungen und Berechnungen können sich Wissenschaftler noch immer nicht auf den genauen Wert der Hubble-Konstante einigen. Der wahre Wert könnte Lücken in unserem Verständnis der Physik aufdecken, beispielsweise neue Teilchen oder eine neue Form dunkler Energie. Oder was weiß ich was…
Der wahre Wert der Hubble-Konstante ist jedoch weiterhin umstritten. Basierend auf der fundamentalen Physik, von der Wissenschaftler glauben, dass sie die Entwicklung des Universums vorangetrieben hat, sollte die Hubble-Konstante bei etwa 68 km/s/Mpc liegen – dies stimmt jedoch nicht mit Beobachtungen der tatsächlichen Sterne und Galaxien überein, die Astronomen um uns herum sehen. Wendy Freedman, University of Chicago, leitete 2001 ein Team, das eine bahnbrechende Messung durchführte und einen Wert von 72 ermittelte.
Jüngste präzise Messungen der Entfernungen und Bewegungen ferner, explodierender Sterne legen eine Hubble-Konstante von 69,8 km/s/Mpc nahe, andere Berichte gehen jedoch von bis zu 74 km/s/Mpc aus. Obwohl diese Unterschiede gering erscheinen, deutet selbst eine Abweichung von 2 km/s/Mpc zwischen den Vorhersagen der Physik und den Beobachtungen darauf hin, dass in unserem derzeitigen Verständnis des Universums möglicherweise etwas Entscheidendes fehlt.
Die Expansion des Universums wird durch die darin enthaltene Masse, Strahlung und Energie angetrieben. Die Friedmann-Gleichung, abgeleitet von Einsteins berühmten Gleichungen der Allgemeinen Relativitätstheorie, kann verwendet werden, um die mathematische Expansionsgeschwindigkeit des Universums vorherzusagen. Diese Gleichungen besagen, dass sich ein dichteres Universum schneller ausdehnt. Die Expansion war also am schnellsten, als alle Teilchen im Universum nach dem Urknall dicht beieinanderlagen. In den letzten 14 Milliarden Jahren haben sich diese Teilchen – und die damit verbundene Energie und Strahlung – über weite Entfernungen ausgebreitet. Mithilfe der Hubble-Konstante können wir das Alter des Universums zunächst anhand der Gleichung „Geschwindigkeit = Entfernung geteilt durch Zeit“ schätzen. Die Hubble-Konstante gibt die Geschwindigkeit eines Objekts in beliebiger Entfernung an. Da die Entfernung zwischen allen Objekten im Universum vor der Expansion Null gewesen sein muss, muss die Zeit in dieser Gleichung das Alter des Universums sein. Abhängig vom Wert der Hubble-Konstante ergibt sich ein Alter von etwa 14 Milliarden Jahren – nicht weit entfernt von der aktuellen Schätzung von 13,8 Milliarden Jahren. Es gibt jedoch eine kleine Komplikation. Die Geschwindigkeiten der am weitesten entfernten Sterne und Galaxien, die wir beobachten können, stimmen nicht mit den Vorhersagen der Hubble-Konstante überein. Da das Licht eines entfernten Objekts Milliarden von Jahren unterwegs war, um uns zu erreichen, werden unsere Beobachtungen nicht nur vom heutigen Wert der Hubble-Konstante beeinflusst, sondern auch von dem Wert, als sich das Universum langsamer ausdehnte. Mit anderen Worten: Die Hubble-Konstante ist überhaupt keine Konstante!
PS
Derzeit gibt es drei Hauptmethoden, um die Hubble-Konstante zu messen: durch astronomische Messungen, um Objekte in der Nähe zu beobachten und ihre Geschwindigkeit zu bestimmen; durch Gravitationswellen aus Kollisionen Schwarzer Löcher oder Neutronensterne; oder durch Messung des vom Urknall übrig gebliebenen Lichts, der sogenannten kosmischen Mikrowellenhintergrundstrahlung.
Um eine unabhängige Schätzung der Hubble-Konstante zu ermöglichen, verwendete Freedman jedoch auch eine völlig andere Art von Sternen: Rote Riesen. Rote Riesen sind Sterne am Ende ihres Lebens. Zu ihrem Todeszyklus gehört ein plötzlicher Temperatursprung auf 100 Millionen Grad im Kern des Sterns, begleitet von einem dramatischen Helligkeitsabfall. Durch die Untersuchung nahegelegener Roter Riesensterne in bekannten Entfernungen können Astronomen die maximale Helligkeit dieser sterbenden Sterne messen. Freedman nutzte diese maximale Helligkeit Roter Riesen, um Entfernungen zu weit entfernten Galaxien zu berechnen. Mit dieser neuen Methode der Roten Riesen ergab Freedmans neue Messung der Hubble-Konstante 69,8 km/s/Mpc – zwischen dem zuvor beobachteten Wert und dem von mathematischen Modellen der Universumsentwicklung vorhergesagten Wert.
Prof. Daniel Holz von der University of Chicago schlug als Erster vor, dass GW eine neue Möglichkeit zur Berechnung kosmischer Entfernungen bieten könnten. Er prägte den Begriff „Standardsirenen“ in Anlehnung an „Standardkerzen“. Astronomen können anhand der Form der eintreffenden Gravitationswellensignale berechnen, wie viel Energie bei der Kollision der beiden Neutronensterne freigesetzt wurde. Vergleichen Sie diese mit der Energiemenge, die die Signale bei Erreichen der Erde mit sich führen, um die Entfernung zu berechnen. Holz’ Methode liefert einen vorläufigen Wert von 70 km/s/Mpc für die Hubble-Konstante, in Übereinstimmung mit Freedmans jüngster Arbeit.
Modellierung der kosmischen Mikrowellenhintergrundstrahlung Nach dem Urknall setzte die Überhitzung aller Materie im Universum enorme Mengen an Strahlung in Form von Photonen frei. Mit der Expansion des Universums verschob sich diese Strahlung zunehmend in den roten Bereich. Diese Strahlung und Rotverschiebung sind im kosmischen Mikrowellenhintergrund (CMB) aufgezeichnet. Der kosmische Mikrowellenhintergrund ist jedoch nicht einheitlich; er besteht aus heißeren und kälteren Bereichen, die die Klumpenbildung von Materie und Energie im frühen Universum dokumentieren.
Durch die Kombination fundamentaler physikalischer Daten mit Schätzungen der im Universum enthaltenen Masse und Energie können Kosmologen die Expansion des Universums von seinem Anfangszustand bis heute modellieren und die beobachtete Klumpenbildung im kosmischen Mikrowellenhintergrund reproduzieren. Kosmologen haben dieses Verfahren hunderttausende Male wiederholt, um die Kombinationen von Bedingungen zu finden, die mit Beobachtungen übereinstimmen. Dazu gehört auch die Messung der Hubble-Konstante. Anfängliche Modellergebnisse schienen mit astronomischen Messungen bei etwa 73 km/s/Mpc übereinzustimmen, doch mit zunehmender Detailgenauigkeit der Beobachtungen der kosmischen Mikrowellenhintergrundstrahlung verschlechterte sich ihre Schätzung. Die Planck-Mission der ESA erstellte die bislang detaillierteste Karte der kosmischen Mikrowellenhintergrundstrahlung, die zur Berechnung einer wahrscheinlichen Hubble-Konstante von nur 67,8 km/s/Mpc verwendet wurde.
Was sind mögliche Erklärungen für die Diskrepanz? Eine Möglichkeit ist, dass eine oder mehrere Methoden zur Berechnung der Hubble-Konstante fehlerhaft sind.
Die Messungen von Sternen, Galaxien und der kosmischen Mikrowellenhintergrundstrahlung sind jedoch unglaublich detailliert – was bedeutet, dass die Unterschiede höchstwahrscheinlich auf etwas viel Grundlegenderes als Ungenauigkeit zurückzuführen sind.
Eine Lösung für dieses Rätsel könnte die Dunkle Energie sein – eine mysteriöse, konstante und bisher nicht beobachtbare Hintergrundenergie, die sich selbst bei der Expansion des Universums nicht ausbreitet. Der wahre Wert der Hubble-Konstante könnte darauf hindeuten, dass den Modellen des sehr jungen Universums mehr DE hinzugefügt werden muss, um dessen frühe Expansion voranzutreiben. Dies könnte Wissenschaftlern neue Erkenntnisse über die grundlegende Natur der Dunklen Energie und ihr Verhalten im Laufe der Geschichte des Universums liefern. Ein weiterer Faktor, der die Diskrepanz erklären könnte, ist die „Dunkle Strahlung“. Diese Theorie geht von der Existenz einer neuen Klasse subatomarer Teilchen (wie Elektronen, Neutrinos und Photonen) aus, die sich mit nahezu Lichtgeschwindigkeit bewegen, das Universum umkreisen und dessen Expansion vorantreiben. Erschwerend kommt hinzu, dass möglicherweise gar keine zusätzliche Energie oder Strahlung vorhanden ist. DM könnte lediglich auf eine Weise mit dem Universum interagieren, die im physikalischen Verständnis der Wissenschaftler noch nicht berücksichtigt ist.
Was unternehmen Wissenschaftler, um dieses Problem zu lösen? Wissenschaftler versuchen, fundiertere Beweise zu sammeln, um die einzelnen Berechnungsmethoden der Hubble-Konstante zu verbessern. Einige Wissenschaftler, darunter die UChicago-Wissenschaftler John Carlstrom, Brad Benson und Jeff McMahon, arbeiten an der nächsten Generation von CMB-Teleskopen in der Antarktis und der chilenischen Atacama-Wüste, um die Planck-Daten zu überprüfen und hoffentlich einen noch präziseren Wert für die Hubble-Konstante zu berechnen.
(...)
Unter den Astronomen arbeiten Freedman und andere an neuen Messungen mit verschiedenen Sternarten und einer Technik namens Gravitationslinseneffekt. Diese nutzt die enorme Masse von Galaxien, um Licht von Himmelsobjekten zu fokussieren, die mit bisherigen Beobachtungsmethoden zu weit entfernt sind. Und Holz und seine Kollegen hoffen auf weitere Entfernungsmessungen anhand von Gravitationswellen, die bei Neutronensternkollisionen entstehen. So oder so ist die Annäherung an den wahren Wert der Hubble-Konstante von entscheidender Bedeutung für unser Verständnis des Alters des Universums und seiner Geschichte.
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
- Rainer Raisch
-
- Offline
- Moderator
-
- Beiträge: 2977
- Thanks: 507
Re: Gedanken über den Urknall
1 Monat 2 Wochen her - 1 Monat 2 Wochen herIn den Original Veröffentlichungen von 1998 und 1999 haben Riess und Perlmutter eigentlich nur von Λ > 0 gesprochen.Wenn ich nicht irre, dann hat ja Riess den Wert für Λ als best fit errechnet?
Genau genommen haben sie sich nicht einmal auf ein flaches Universum festgelegt.
Es wäre aber spannend, von welchem Wert für Λ und ΩΛ Riess denn heute ausgeht. Ergibt sich dafür etwas aus seinen neueren Arbeiten?
Naja ΩΛ > Ωm/2 wurde jedenfalls vor etlichen Milliarden Jahren datiert. Das ist der Moment der Schubumkehr.
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
Re: Gedanken über den Urknall
1 Monat 2 Wochen herBitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Infos
Entwicklung und Design: It Prisma