Simple kurze Frage zum Verständnis der Raumzeit

Niemand schrieb:

Also Niemandchen hat nun noch folgende Überlegung: Sofern die Urknalltheorie in sich schlüssig ist, dann wurde im Zeitpunkt "zero" Alles und auch Nichts erschaffen. Folglich, wenn man den Film rückwärts laufen lässt, müsste Alles und Nichts auch gleichzeitig wieder verschwinden.

Mag sich nun komisch anhören, dass das Nichts erschaffen wurde...

Zum einen kann man die Zeit nicht einfach rückwärts laufen lassen. Ein zerbrochenes Glas wird durch Zeit rückwärts nicht wieder ganz. 

Zum anderen ist Nichts etwas rein philosophisches, aus meiner Sicht nichts physikalisches. Ein "philosophisches Nichts" gibt es in unserem Universum nicht.

Hmmmm... wie könnte man denn dann eine Singularität bezeichnen ? Ist zumindest mal ein dimensionsloser Punkt in Bezug auf Länge - Breite - Höhe

Vermutliche unphilosophische Antwort darauf: "Singularitäten gibt es in der Physik nicht." 😁

Niemand schrieb:

Hmmmm... wie könnte man denn dann eine Singularität bezeichnen ? Ist zumindest mal ein dimensionsloser Punkt in Bezug auf Länge - Breite - Höhe

Vermutliche unphilosophische Antwort darauf: "Singularitäten gibt es in der Physik nicht." 😁

Nenne mir eine echte Singularität, von der wir wissen.

Aber selbst wenn, eine Singularität wäre auf jeden Fall nicht Nichts.

Da hast Du sicherlich auch wieder Recht, lieber Clauss. Auch Niemandchen kann in visuellem Sinne NICHT hinter den Ereignishorizont blicken. Auch wenn man es könnte, säße man bestimmt einer Sinnestäuschung auf.

Also mit "NICHTS" meint Niemandchen keine weltlichen Kräfte bzw. Energien mehr. Also Energien in dualem Sinne. Aber auch Gravitation ist ja eigentlich keine Kraft.... aber dennoch wirkt sie, als alleiniger unanfechtbarer Herrscher über den gesamten Kosmos.

eventuell legt man ja eher dieses Thema in den pilosophischen Bereich des Forums. 😉

Niemand schrieb:

Also mit "NICHTS" meint Niemandchen keine weltlichen Kräfte bzw. Energien mehr. Also Energien in dualem Sinne. Aber auch Gravitation ist ja eigentlich keine Kraft.... aber dennoch wirkt sie, als alleiniger unanfechtbarer Herrscher über den gesamten Kosmos.

Das wäre dann das Vakuum inkl Quantenfluktuationen.

Das NICHTS ist die Trennung von Masse und Energie. Es gibt kein Zusammenspiel mehr, keine Wirkungen, keine Interaktionen

EDIT: Mit einer Ausnahme, den grund für den Urknall. EDIT ENDE

Der Energieerhaltungssatz bleibt erfüllt.
Der Massenerhaltungssatz bleibt erfüllt.

Hmmmm... gilt der Energieerhaltungssatz nicht ausschließlich nur innerhalb der Raumzeit ?

Wer war (ist) es doch gleich, der so einiges über Vakuumenergie berichtete ? Er ist glaube ich auch eng mit diesem Forum verbunden...

Niemand schrieb:

Hmmmm... gilt der Energieerhaltungssatz nicht ausschließlich nur innerhalb der Raumzeit ?

Er gilt in geschlossenen Systemen.

Ob das Universum eins ist, musst du selbst entscheiden.

FabsOtX schrieb:

Das NICHTS ist die Trennung von Masse und Energie.

Da gibt es nichts zu trennen, beides ist untrennbar verbunden, es sind nur unterschiedliche Erscheinungsformen desselben.

FabsOtX schrieb:

Es gibt kein Zusammenspiel mehr, keine Wirkungen, keine Interaktionen

Das gibt es nicht, jede Masse und Energie hat gegenseitige Wirkungen....selbst die Vakuumenergie hat abstoßende Gravitation.

Niemand schrieb:

Hmmmm... gilt der Energieerhaltungssatz nicht ausschließlich nur innerhalb der Raumzeit ?

Genau genommen gilt er nur in abgeschlossenen zeitsymmetrischen Systemen.
Das schließt aber nicht aus, dass die Energieerhaltung auch anderswo gilt. Ob daraus folgt, dass dies dann ein abgeschlossenes zeitsymmetrisches System ist, kann ich nicht sagen.

d.E·d.t ~ h

Alles dreht sich um h

Sofern sich das Universum im Urknall aus einem zentralen Punkt entwickelt hat, dann wird es sich wohl strahlenförmig ausbreiten und kontinuierlich immer dünner werden. Es wäre also denkbar, dass es sich in den Randbereichen auflöst. Von einem exakt abgegrenztem Kosmos könnte man dann allerdings nicht mehr sprechen, sondern von einem fließenden Übergang.

Niemand schrieb:

Sofern sich das Universum im Urknall aus einem zentralen Punkt entwickelt hat

Der Urknall liegt in der Vergangenheit und nicht räumlich innerhalb des Univesums, sondern das gesamte Universum ist daraus gleichmäßig entstanden, vergleichbar beim sphärischen Universum mit einem Gummiring, den man größer dehnen kann, das darf beim flachen Universum auch einfach ein allerdgings von Anfang an endloses Gummiband sein.

Niemand schrieb:

dann wird es sich wohl strahlenförmig ausbreiten und kontinuierlich immer dünner werden

Das Erste nennt man Expansion und das Zweite ist die Verdünnung der Teilchendichte mit n ~ 1/a³ bzw Raumdehnung. Im eindimensionalen Beispiel des Gummibandes wäre das die Dehnung der Distanzen mit D ~ 1/a.

Und wie man sieht, ist das eindimensionale Beispiel prinzipiell konsistent mit der Dehnung von entsprechenden Strukturen innerhalb des expandierenden Raumes, wenngleich dann ggf noch die Raumkrümmung (R ≠ 0 ⇒ r ≠ U/2π) hinzukommt.

Das ist mir klar ! Die Raumzeit ist gleichzeitig incl. "Materie" im Urknall entstanden.

Lieben Dank an Dich, soferen Du Verständnis dafür aufbringst, dass ich nicht so sehr an Formeln gebunden bin und auch damit wenig anfangen kann.

Niemand schrieb:

dass ich nicht so sehr an Formeln gebunden bin und auch damit wenig anfangen kann.

Solange der Klartext ausreichend verständlich ist.
Die Formeln sind in diesem Fall eher ein Beleg für die Richtigkeit des Textes.
Häufig sind die Formeln allerdings die unmissverständliche Formulierung eines vereinfachten Klartextes.

Man muss Formeln nur lesen, dazu muss man natürlich wissen, was die Symbole bedeuten.

a³ liest sich dann als "räumlicher Dehnungsfaktor"
und 1/a³ "räumliche Verdünnung"

R ist der räumliche Krümmungsradius und R≠0 bedeutet, dass der Raum gekrümmt ist, etc.
R ≠ 0 ⇒ r ≠ U/2π liest sich dann als
"wenn der Raum gekrümmt ist, dann ist der Radius eines Kreises nicht gleich dem euklidischen Radius bei gleichem Umfang"

Niemand schrieb:

Die Raumzeit ist gleichzeitig incl. "Materie" im Urknall entstanden.

Wie ich schon vielfach ausgeführt habe, ist die (Energie der) Materie, die wir sehen, erst am Ende der Inflation entstanden.

Man kann natürlich den (heißen) Urknall auf das Ende der Inflation datieren. Dabei ist das Universum bereits praktisch flach (und praktisch "unendlich" groß), selbst wenn es vorher  praktisch unendlich gekrümmt war.
R > 2¹°°R° > 0.000020 m
Das sieht nach starker Krümmung K aus,
±K = 1/R² < 2382215820 1/m²
ist aber im Hinblick auf die damalige Energiedichte nahe der Planckdichte praktisch nichts.
Ωk → 0

Niemandchen sieht schon, dass wir uns im philosophischen und physikalischen Sinne durchaus einigen könnten und vermutlich ist dies in diesem Thread auch schon so geschehen. 🌞

Philosophie + Physik =  🌞²  😂

Niemand schrieb:

Philosophie + Physik = 🌞😂

Physik ist der Teil der Naturphilosophie, der bereits verstanden wurde.

Rainer Raisch schrieb:

FabsOtX schrieb:

Das NICHTS ist die Trennung von Masse und Energie.

Da gibt es nichts zu trennen, beides ist untrennbar verbunden, es sind nur unterschiedliche Erscheinungsformen desselben.

FabsOtX schrieb:

Es gibt kein Zusammenspiel mehr, keine Wirkungen, keine Interaktionen

Das gibt es nicht, jede Masse und Energie hat gegenseitige Wirkungen....selbst die Vakuumenergie hat abstoßende Gravitation.

Du redest ja auch über ETWAS oder vielleicht sogar ALLES. Das ist es, was wir ansatzweise sehen können.

Das NICHTS hat aber keine dieser Merkmale. Das beste Beispiel für die Trennung von Masse und Energie sind Schwarze Löcher.

FabsOtX schrieb:

Das beste Beispiel für die Trennung von Masse und Energie sind Schwarze Löcher.

Was soll denn da "getrennt" werden.
Masse ist erstarrte Energie. Da gibt es nichts zu trennen.
Nach der QFT ist Ruhemasse m nur die Kopplungsstärke mit dem Higgsfeld.
Die Masse zusammengesetzter Objekte ergibt sich gemäß QM hingegen vorwiegend aus anderen Energiequellen wie Selbstenergie, Kinetische Energie, Potentielle Energie.
Nach ART rechnet man dem SL eine Masse M gemäß seinem Energieinhalt zu, ganz egal, wie es im Inneren des SL aussieht.
Klassisch ist die Ruhemasse die relativ unbewegte Masse eines makroskopischen Objektes, ganz egal, wie es im Inneren des Objektes aussieht.