Textaufgabe: Was wäre der mittlere Lebensstandard für einen Menschen?

In diesem Faden möchte ich herausfinden, wo der mittlere Lebensstandard in unserer heutigen Zeit liegt. Ich gehe davon aus, dass wir in Europa schon weit darüber liegen.

Es geht um Aspekte wie Einkommen und wirtschaftliche Situation, Gesundheit und Bildung, Wohnsituation und soziale Sicherheit. Diese Punkte sollten jedoch gleichmäßig verteilt sein. Es gibt keine High- oder Low-Class, was aber nicht bedeutet, dass alles zu einem Einheitsbrei wird.

Wie viele Menschen könnte der Planet verkraften, wenn alle einen einheitlichen Lebensstandard hätten? So wie wir zurzeit leben, erreichen wir, glaube ich, Ende Juli den Punkt, ab dem wir auf Pump leben.

Wieviel QM Wohnfläche, Energie, Wasser ...... wären für einen Einzigen körper angebracht? 

Können alle auf einen Europächen Standard angehoben werden oder wie stark werden unsere einbussen sein?

Rein rechnerisch würden alle Menschen (1 m^2) der Welt auf einer Insel mit 9000 km^2 Platz finden. Das Ist etwas kleiner als Zypern.

Hallo,
ich verschob den Thread hierher, weil es dort nicht hineinpasst, es ist kein akt. naturwiss. Ereignis.
Btw., ein interessanter Beitrag, das Intellekt fordert, danke dafür.

Mustafa

Da müsste man Lebensstandard und Wohlstand für jede Gesellschaft separat definieren. Gib einem mittellosen Indigenen im brasilianischen Urwald drei Ziegen und eine geräumige Hütte mit elektrischem Strom und fließend Wasser und er würde das für sich zu recht als ausreichenden oder gar hohen Lebensstandard betrachten. Denn den meisten anderen in seiner Umgebung geht es nicht "besser" und er könnte zufrieden damit leben.

Lebensstandard ist also individuell und hängt stark von der Gewohnheit und der Umwelt bzw. Gesellschaft ab, in der jemand aufwächst und lebt. Während z.B. in den 1950er Jahren in Deutschland der Besitz ein Fernsehapparats noch Luxus war und einen eher überdurchschnittlichen Lebensstandard bedeutete, gehört er längst zu den Grundbedürfnissen und kann z.B. nicht weggepfändet werden.

Ähnlich ist es mit anderen Konsumgütern wie Autos usw.: Wer in Europa gerne ein eigenes Auto hätte und es sich finanziell nicht leisten kann, der wird seinen Lebensstandard wohl als nicht ausreichend und unterdurchschnittlich betrachten, denn viele andere in seiner Umgebung haben ja ein eigenes Auto. Inzwischen zählt hierzulande vielleicht. auch ein Internetanschluss zu den Grundbedürfnissen^^.

Ein Ausgangspunkt zur Erforschung wäre wohl die sog. Bedürfnispyramide mit den "klassischen" fünf Ebenen .

Steinzeit-Astronom schrieb:

Während z.B. in den 1950er Jahren in Deutschland der Besitz ein Fernsehapparats noch Luxus war und einen eher überdurchschnittlichen Lebensstandard bedeutete, gehört er längst zu den Grundbedürfnissen

Offiziell schon, aber in der Praxis lassen sich nur noch die ärgsten Boomer von der Glotze berieseln, der moderne Homo Sapiens holt sich seine Informationen aus dem Internet da es dort noch Informationsfreiheit gibt, während man im Fernsehen nicht einmal die Werbung blocken kann.
 

Steinzeit-Astronom hat geschrieben:
Inzwischen zählt hierzulande vielleicht. auch ein Internetanschluss zu den Grundbedürfnissen^^.

Das ist nicht nur vielleicht sondern sogar fix der Fall:
 

Deutschland hat geschrieben:
Seit 2021 haben alle bundesdeutschen Haushalte ein Recht auf einen schnellen Internet- und Telefonanschluss.

Österreich hat geschrieben:
Jede Person hat also Anrecht auf einen Internetzugang, unabhängig von Wohn- oder Geschäftsort.

Sogar in Afrika sitzen schon mehr Leute im Internet als vor der Glotze, der Trend ist also international.

@Yukterez
Okay aber ich bezweifle, dass auch eine Providergebühr bei der Festlegung des Existenzminimums einkalkuliert ist.

Steinzeit-Astronom schrieb:

Okay aber ich bezweifle, dass auch eine Providergebühr bei der Festlegung des Existenzminimums einkalkuliert ist.

In Österreich schon, auf dem Antrag für die Befreiung von der Rundfunkgebühr kann man auch einen gratis Tarif bei einem Internetanbieter seiner Wahl beantragen, wobei man bei so einem Tarif wahrscheinlich nur soundsoviel GB pro Monat und keine Flatrate hat. Ist aber trotzdem eine Frechheit da man wenn man mehr als das Existenzminimum verdient nicht nur sein eigenes Internet sondern sogar das Fernsehprogramm das man gar nicht empfängt bezahlen muss, da ist es eh kein Wunder wenn mittlerweile immer mehr Leute freiwillig nichts arbeiten.

Wir sollten aufpassen, dass wir nicht in eine innenpolitische Verteilungsdebatte hineinrutschen.

Ansonsten sehe ich hier das Problem, dass kein "reiches" Volk bereit ist, freiwillig auf so viel Wohlstand und Lebensqualität zu verzichten, um den weltweiten Lebensstandard anzugleichen.

Ein weltweiter europäischer Lebensstandard würde schon alleine daran scheitern, dass die Voraussetzungen in vielen Ländern nicht vorhanden wären (Bildungsniveau, Arbeitskultur, ...).