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Beugung der Nullgeodäte messen
- Rainer Raisch
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Beugung der Nullgeodäte messen
1 Tag 9 Stunden her - 1 Tag 8 Stunden her
Licht wird im Gravitationsfeld gebeugt. Könnte man dies auf der Erde also quasi "im Labor" messen?
Ich könnte mir im Prinzip einen Versuch vorstellen.
Man benötigt natürlich eine Teststrecke, zB ein Rohr, die exakt gerade sein müsste.
Am Ende des Rohres befestigt man einen Laser, am anderen Ende eine Blende.
Um den geraden Verlauf zu erhalten, muss man das Rohr nun senkrecht aufstellen, damit das Licht des Lasers nicht gravitativ abgelenkt wird.
Nun schießt man mit dem Laser ein Loch in die Blende, die dem geraden Verlauf entspricht.
Legt man nun diese Teststrecke horizontal auf die Erde, dann sollte das Licht des Lasers ein kleines bisschen abgelenkt werden und nicht exakt dieses Loch treffen. Um die Stabilität des Rohres zu verbessern, kann man dieses der Länge nach (entlang der Längsachse) in Rotation versetzen.
Nunja praktisch wird sich das Rohr wohl trotzdem zu sehr verbiegen, und die Beugung des Lichtes wird auch so gering sein, dass es kaum messbar ist. Aber die Technik ist ja immer wieder unfassbar gut ...
Rechnerisch stellt sich mir die Frage, um wieviel die Nullgeodäte (also der Lichtweg) an der Erdoberfläche je 100 m von der Geraden abweicht.
Ich könnte mir im Prinzip einen Versuch vorstellen.
Man benötigt natürlich eine Teststrecke, zB ein Rohr, die exakt gerade sein müsste.
Am Ende des Rohres befestigt man einen Laser, am anderen Ende eine Blende.
Um den geraden Verlauf zu erhalten, muss man das Rohr nun senkrecht aufstellen, damit das Licht des Lasers nicht gravitativ abgelenkt wird.
Nun schießt man mit dem Laser ein Loch in die Blende, die dem geraden Verlauf entspricht.
Legt man nun diese Teststrecke horizontal auf die Erde, dann sollte das Licht des Lasers ein kleines bisschen abgelenkt werden und nicht exakt dieses Loch treffen. Um die Stabilität des Rohres zu verbessern, kann man dieses der Länge nach (entlang der Längsachse) in Rotation versetzen.
Nunja praktisch wird sich das Rohr wohl trotzdem zu sehr verbiegen, und die Beugung des Lichtes wird auch so gering sein, dass es kaum messbar ist. Aber die Technik ist ja immer wieder unfassbar gut ...
Rechnerisch stellt sich mir die Frage, um wieviel die Nullgeodäte (also der Lichtweg) an der Erdoberfläche je 100 m von der Geraden abweicht.
Letzte Änderung: 1 Tag 8 Stunden her von Rainer Raisch.
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- Rainer Raisch
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Re: Beugung der Nullgeodäte messen
1 Tag 8 Stunden her - 1 Tag 8 Stunden her
Die erste Frage ist die Strahlqualität des Lasers.
Beim Lunar Laser Ranging wird allerdings ein Teleskop mit 350 cm Durchmesser benützt und der Laser hat dann auf der Mondoberfläche einen Querschnitt von ca 70 km².
wiki:
Die Stationen verwenden Teleskope mit Aperturdurchmessern bis 350 cm, die im Zeitmultiplex sowohl zum Senden als auch Empfangen verwendet werden. Beim Senden wird der Laserstrahl aufgeweitet, um auf dem Mond eine kleine Fläche um den gewählten Reflektorstandort ausleuchten zu können, begrenzt durch die Luftunruhe auf etwa 70 km².
Der (halbe) Öffnungswinkel des Lasers (inkl Luftunruhe) beträgt also ca
²(70000/π)/LD = 3,883e-7 rad
Beim Lunar Laser Ranging wird allerdings ein Teleskop mit 350 cm Durchmesser benützt und der Laser hat dann auf der Mondoberfläche einen Querschnitt von ca 70 km².
wiki:
Die Stationen verwenden Teleskope mit Aperturdurchmessern bis 350 cm, die im Zeitmultiplex sowohl zum Senden als auch Empfangen verwendet werden. Beim Senden wird der Laserstrahl aufgeweitet, um auf dem Mond eine kleine Fläche um den gewählten Reflektorstandort ausleuchten zu können, begrenzt durch die Luftunruhe auf etwa 70 km².
Der (halbe) Öffnungswinkel des Lasers (inkl Luftunruhe) beträgt also ca
²(70000/π)/LD = 3,883e-7 rad
Letzte Änderung: 1 Tag 8 Stunden her von Rainer Raisch.
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Re: Beugung der Nullgeodäte messen
19 Stunden 56 Minuten her - 19 Stunden 31 Minuten her
Vorab-Info: Das Format meines Beitrages ist etwas ungewöhnlich, und es hat seinen Grund.
(Wenn man Formeln in authentischer Schreibweise haben will)
Also:
Leider gibt es für unser Forum keine funktionierende Lösung für Latex/ Mathjax. Die alte Lösung ist obsolet geworden.
Wenn man seinen Beitrag ALS TEXT reinschreiben möchte, ist der Standardweg wie folgt:
- Ganz normalen Text schreiben, logisch,
- aber die Formeln online via LaTeX Generatoren erstellen und als Bild abspeichern...... und dann die Bilder in einem Bild-Hoster hochladen
- Die hochgeladenen Formel-Bilder hier ins Forum einbetten. Übel, wenn es auch noch mehrere sind.
- dies wiederholen bei jedem Sonderzeichen und/ oder mathematischen Ausdrücken etc., die logischerweise immer wieder vorkommen.
- Diese auch hochladen, einbetten
- Eine Kuh schlachten, dann geht' s wieder von vorne los.
(Bestimmt gibt es auch andere Lösungen aber die werden auch mehr oder weniger ähnlich viel Zeit in Anspruch nehmen )
Das ist zu viel.
Ich erstelle meine mathematischen Dokumente mit meinem Editor, der auch LaTeX kann, speichere dann das Dokument als PDF ab.
Genau das werde ich jetzt auch hier tun.
Also, hier mein Beitrag für dein Beispiel . Als PDF zum herunterladen
Vorschau
(Wenn man Formeln in authentischer Schreibweise haben will)
Also:
Leider gibt es für unser Forum keine funktionierende Lösung für Latex/ Mathjax. Die alte Lösung ist obsolet geworden.
Wenn man seinen Beitrag ALS TEXT reinschreiben möchte, ist der Standardweg wie folgt:
- Ganz normalen Text schreiben, logisch,
- aber die Formeln online via LaTeX Generatoren erstellen und als Bild abspeichern...... und dann die Bilder in einem Bild-Hoster hochladen
- Die hochgeladenen Formel-Bilder hier ins Forum einbetten. Übel, wenn es auch noch mehrere sind.
- dies wiederholen bei jedem Sonderzeichen und/ oder mathematischen Ausdrücken etc., die logischerweise immer wieder vorkommen.
- Diese auch hochladen, einbetten
- Eine Kuh schlachten, dann geht' s wieder von vorne los.
(Bestimmt gibt es auch andere Lösungen aber die werden auch mehr oder weniger ähnlich viel Zeit in Anspruch nehmen )
Das ist zu viel.
Ich erstelle meine mathematischen Dokumente mit meinem Editor, der auch LaTeX kann, speichere dann das Dokument als PDF ab.
Genau das werde ich jetzt auch hier tun.
Also, hier mein Beitrag für dein Beispiel . Als PDF zum herunterladen
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Letzte Änderung: 19 Stunden 31 Minuten her von Mustafa.
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- Rainer Raisch
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Re: Beugung der Nullgeodäte messen
18 Stunden 8 Minuten her - 17 Stunden 51 Minuten herDanke Mustafa, den Einsteinwinkel hatte ich auch schon berechnet, er hilft uns nur nicht weiter:Ablenkungswinkel des Lichts
αE = atan.(2rs/b)
Dieser betrifft allerdings einen Lichtstrahl aus unendlicher Entfernung. Die Ablenkung von
αE.ter = atan.(2rs.ter/ae) = 2,78141e-9 rad = 9,56e-6 ' oder am (Bogenminuten)
setzt also voraus, dass das Licht über den gesamten Weg aus dem Unendlichen bis zur Erde (bzw entgegengesetzt) abgelenkt wurde, wobei der Wert für die Entfernung Erde-Sonne nicht stark davon abweicht.
Die Berechnung der Ablenkung eines (viel) kürzeren Weges, zB eben nur 1 km tangential zur Erdoberfläche, geht zwar so wie die zugrundeliegende Rechnung, sie ist mir aber momentan nicht geläufig. Ich komme darauf zurück.
Letzte Änderung: 17 Stunden 51 Minuten her von Rainer Raisch.
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Re: Beugung der Nullgeodäte messen
16 Stunden 22 Minuten herGesetzt man könnte das Rohr horizontal spanngsfrei aufhängen, würde es dennoch im unteren Teil eine Verkürzung und im oberen Teil eine VerlängerungLicht wird im Gravitationsfeld gebeugt. Könnte man dies auf der Erde also quasi "im Labor" messen?
Ich könnte mir im Prinzip einen Versuch vorstellen.
Man benötigt natürlich eine Teststrecke, zB ein Rohr, die exakt gerade sein müsste.
Am Ende des Rohres befestigt man einen Laser, am anderen Ende eine Blende.
Um den geraden Verlauf zu erhalten, muss man das Rohr nun senkrecht aufstellen, damit das Licht des Lasers nicht gravitativ abgelenkt wird.
Nun schießt man mit dem Laser ein Loch in die Blende, die dem geraden Verlauf entspricht.
Legt man nun diese Teststrecke horizontal auf die Erde, dann sollte das Licht des Lasers ein kleines bisschen abgelenkt werden und nicht exakt dieses Loch treffen. Um die Stabilität des Rohres zu verbessern, kann man dieses der Länge nach (entlang der Längsachse) in Rotation versetzen.
also isgesamt eine Verbiegung, auf Grund der örtlichen shapiroverzögerten Lichtgeschwindigeitsdifferenzen, erfahren, welche gerade so groß wäre, wie die Beugung des Lichtstrahles.
Die Rotation des Rohres müsste dann weit schneller als Lichtgeschwindigkeit !! sein, um eine Retardierung des Gravitationspotentials im Festkörper ( Rohr ) zu erreichen.
Der Versuch würde also genau aus dem gleichen Grund scheitern, wie "Michelson Morley" den Äther nicht nachweisen konnte.
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Re: Beugung der Nullgeodäte messen
14 Stunden 54 Minuten her - 14 Stunden 15 Minuten her
Wenn ich nicht irre, ist das die Formel der korrekten Rechnung (besser als es Einstein je rechnete)
Der Wegunterschied der gekrümmten zur geraden Bahn beträgt
s' = ∫{²[1/²(1-rs/²(λ²+R²))+λ²/(²(1-rs/²(λ²+R²))(²(λ²+R²)³/rs-(λ²+R²)))))]}dλ
Δs = s'-s
Der Ablenkwinkel ist dann
φ = Δs/s
Der Wegunterschied der gekrümmten zur geraden Bahn beträgt
s' = ∫{²[1/²(1-rs/²(λ²+R²))+λ²/(²(1-rs/²(λ²+R²))(²(λ²+R²)³/rs-(λ²+R²)))))]}dλ
Δs = s'-s
Der Ablenkwinkel ist dann
φ = Δs/s
Letzte Änderung: 14 Stunden 15 Minuten her von Rainer Raisch.
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Re: Beugung der Nullgeodäte messen
14 Stunden 52 Minuten her - 14 Stunden 34 Minuten herNein. Das Rohr verändert sich nicht durch das Gravitationsfeld, solange es den geringen Gezeitenkräften widerstehen kann.würde es dennoch im unteren Teil eine Verkürzung und im oberen Teil eine Verlängerung
Du meinst vermutlich die Raumdehnung, die jedoch nicht tangential, sondern nur radial ist.
Letzte Änderung: 14 Stunden 34 Minuten her von Rainer Raisch.
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Re: Beugung der Nullgeodäte messen
14 Stunden 32 Minuten her - 14 Stunden 24 Minuten her
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Letzte Änderung: 14 Stunden 24 Minuten her von Mustafa.
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Re: Beugung der Nullgeodäte messen
14 Stunden 25 Minuten her - 9 Stunden 14 Minuten her
Naja ich benütze sowieso WolframAlpha, wo die Formel dann dargestellt wird. Ich muss nur noch die Daten der Sonne gegen die Daten der Erde austauschen.
Der vorangestellte Exponent ist übrigens bei mir die Wurzel, Du hast es jeweils als Zahl in die Formel eingesetzt.
www.wolframalpha.com/input?i2d=true&i=In...C0%2C1000%7D%5D-1000
Ich erhalte einen Wegunterschied von Δs = 7e-7 m = 0,7 μm je s = 1 Kilometer.
φ = Δs/s = 7e-10 rad = 0,144 as (Winkelsekunden)
Da allein schon die Strahlbreite eines Lasers üblich mehr als 10 μm beträgt, wäre diese Differenz kaum messbar.
Die Formel stimmt zwar nicht mit der obigen überein, ich habe damals zwei verschiedene Rechenwege gerechnet.
s' = ∫{²[(R/σ)²/(λ²+R²)+((R/σ)²/(rλ))²]}dλ
Der vorangestellte Exponent ist übrigens bei mir die Wurzel, Du hast es jeweils als Zahl in die Formel eingesetzt.
www.wolframalpha.com/input?i2d=true&i=In...C0%2C1000%7D%5D-1000
Ich erhalte einen Wegunterschied von Δs = 7e-7 m = 0,7 μm je s = 1 Kilometer.
φ = Δs/s = 7e-10 rad = 0,144 as (Winkelsekunden)
Da allein schon die Strahlbreite eines Lasers üblich mehr als 10 μm beträgt, wäre diese Differenz kaum messbar.
Die Formel stimmt zwar nicht mit der obigen überein, ich habe damals zwei verschiedene Rechenwege gerechnet.
s' = ∫{²[(R/σ)²/(λ²+R²)+((R/σ)²/(rλ))²]}dλ
Letzte Änderung: 9 Stunden 14 Minuten her von Rainer Raisch.
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