@Steinzeit-Astronom
Du scheinst immer noch nicht verstanden zu haben, über welche Tatsache wir hier diskutieren. Anders kann ich mir das Vorbringen deiner Argumente nicht erklären. Wenn man über Autobahntunnel in der Schweiz diskutiert, dann ist ein Hinweis auf die Stellung des französischen Kindes im Mittelalter wenig hilfreich, obwohl natürlich in der Schweiz auch Französisch gesprochen wird. Da sind wir uns doch einig.
Also noch einmal die Tatsache über die wir diskutieren und die von einigen als weiterer Beweis für die Hinfälligkeit der CO2-Hypothese betrachtet wird: Es gibt Langzeit-Messungen über mehrere Jahrzehnte der Strahlung, die auf der Erdoberfläche ankommt. Hierbei hat sich die IR-Strahlung über mehrere Jahrzehnte so gut wie gar nicht verändert, obwohl sie doch eigentlich bei immer mehr CO2 und CH4 hätte zunehmen müssen. ABER die kurzwellige Strahlung, also die von der Sonne, hat über mehrere Jahrzehnte stark zugenommen. Und zwar genau um den Betrag den man erwarten würde, wenn die gemessene globale Erwärmung ALLEIN durch einen Anstieg der kurzwelligen Strahlung verursacht werden würde. Die von dir geposteten Graphiken stehen also in keinem Zusammenhang mit dem Diskussionsthema, weil sie keine Langzeit-Veränderungen zeigen.
Nun zu der von mir formulierten Widerlegung der CO2-Hypothese. Du schreibst, die CO2-Hypothese wäre bewiesen, postest mir als Beleg obige Graphiken und meinst, damit hättest du die von mir formulierte Widerlegung deinerseits widerlegt.
Damit unterläuft dir ein fundamental-logischer Fehler. Es ist grundsätzlich so, dass sich eine Hypothese nicht beweisen lässt, sondern allenfalls durch zahlreiche Messungen belegen lässt, wodurch sie zur Theorie wird. Beweisen lässt sich allenfalls die Falschheit einer Hypothese. Das habe ich mit der von mir formulierten Widerlegung gemacht. Diese lässt sich nicht mit einem Hinweis angreifen, dass es auch gute Gründe für die Richtigkeit der CO2-Hypothese gäbe.
Ich will zunächst auf deine Argumente eingehen, bevor ich noch einmal das Prinzip einer Gesamtbilanz erkläre.
>Es geht dort um das sog. Lokale Thermische Gleichgewicht (LTE) in der Troposphäre, wo die Temperatur wegen des Drucks durch die physikalisch gut verstandenen Stöße, IR-Absorbtionen und -Emissionen der Moleküle zunimmt: Die Atmosphäre wird dadurch aufgeheizt und es wird wärmer.
Doppeltes NEIN! Auf jeden Stoßübertrag eines angeregten Treibhausgas-Moleküls in Wärme (Translationsenergie) kommt im LTE genau ein Stoß des umgekehrten Vorgangs, d.h. ein Gasmolekül verliert an Wärme, indem es einen elektronischen Zustand in einem Treibhausgas-Molekül anregt. Siehe
web.archive.org/web/20190906152454/http:...malisierung/0012906/
>Einige Skeptiker behaupten unentwegt: CO2 absorbiert zwar gut bei 15 µm Wellenlänge (= Wellenzahl 670) die Wärmeabstrahlung/ Infrarotabstrahlung (IR-Strahlung) der Erde, spontane, oder “thermische Emission” von CO2 gibt es erdnah aber nicht, da in der Troposphäre (unteren Atmosphäre) die Strahlungsenergie durch strahlungslose Desaktivierungsprozesse/ Stoßprozesse komplett in kinetischen Energie/ Wärme umgewandelt wird. Dieser Vorgang wird auch als „Thermalisierung“ bezeichnet. „Der Astronom sieht auf der Erdoberfläche folglich keine 15µm-IR-Strahlung/ Gegenstrahlung”. Folglich kann es auch keine Treibhauseffekt (THE) geben. […] Soweit sogut. Was die Skeptiker dabei allerdings vergessen, neben den abregenden/ deaktivierenden Stößen gibt es auch anregende/ aktivierende Stöße. … Liegt ein LTE vor, wie es in der unteren Atmosphäre der Fall ist, so ist in jeder Reaktion der links stehende Prozess mit seinem rechts stehenden inversen Prozess im Gleichgewicht. Man spricht daher auch von einer detaillierten Bilanz (oder einem detaillierten Gleichgewicht), die/ dass u.a. besagt, dass für je zwei Energieniveaus des Atoms die Zahl der abregenden Stöße pro Sekunde gleich ist der Zahl der anregenden Stöße.
Aber selbst wenn sich durch die Absorption von IR-Licht und Stoßübertrag als Wärme die Atmosphäre aufheizen würde, wäre das doch kein Argument, dass es auf der Erdoberfläche wärmer wird! Dann würden sich eben zum Ausgleich die vertikalen Winde und der Wärmeübergang anpassen.
Du schreibst:
>In der oberen Grafik: Die Abstrahlung nach oben ins All im Tal der schwarzen Linie bei CO2-typischen 670 nm ist deutlich messbar schwächer ist als die übliche Schwarzkörperkurve TS ohne CO2. Die Abstrahlung nach oben bei 670 nm wird also durch CO2 gedämpft.
Das ist richtig. Aber was man nicht weiß ist, um welchen Betrag CO2 als Folge der Raman-Streuung die Bereiche kleiner und größer 670 nm verstärkt. Andererseits ist gerade die von dir thematisierte Dämpfung notwendiger Bestandteil meiner Widerlegung der CO2-Hypothese, um eine IR-Albedo der Atmosphäre gemäß der Treibhausgas-Hypothese berechnen zu können und so einen inneren Widerspruch aufzuzeigen.
>In der unteren Grafik: Die Abstrahlung nach unten zur Oberfläche auf dem Berg der schwarzen Linie bei CO2-typischen 670 nm ist deutlich messbar stärker ist als die übliche Schwarzkörperkurve TS ohne CO2. Die Abstrahlung nach unten wird also durch CO2 verstärkt.
Das ist richtig. Aber was man nicht weiß ist, um welchen Betrag CO2 als Folge der Raman-Streuung die Bereiche kleiner und größer 670 nm schwächt. JA, richtig gelesen: Die durch absorbiertes IR-Licht oder durch thermischen Stoß angeregte Schwingung re-emittiert auf anderen Frequenzen verstärkt nach oben und abgeschwächt auf anderen Frequenzen nach unten.
Andererseits ist gerade die von dir thematisierte Rückstrahlung notwendiger Bestandteil meiner Widerlegung der CO2-Hypothese, um eine IR-Albedo der Atmosphäre berechnen zu können. Außerdem fehlt deinen Ausführungen die Quantifizierung. Du müsstest zumindest darauf eingehen, dass noch zahlreiche andere Gase als CO2 bei 15E-6m absorbieren. UND dann müsstest du zeigen, um wie viel der "Bauch" durch das anthropogene CO2 zugenommen hat und welcher Strahlung dies entspricht.
Du schreibst:
>Warum du anhand dieser Daten feststellst, dass "auf der Erdoberfläche die IR-Strahlung fast gar nicht zunimmt", ist mir schleierhaft.
Ich denke, jetzt ist klar geworden, dass sich diese Aussage auf die Langzeitmessungen bezogen hat.
>Du meinst vielleicht, weil der Berg der Abstrahlung nach unten weniger ausgeprägt ist als das Tal der Abstrahlung nach oben. Aber das ist doch klar: Die Energiedifferenz steckt in der erhöhten Temperatur der ganzen aufgeheizten Troposphäre als thermische (kinetische) Energie des dort herrschenden LTE.
Nein, wie in der von mir verlinkten Seite des Mainstreams völlig richtig erklärt wird, heizt das CO2 im LTE die Atmosphäre nicht auf, zumindest nicht nennenswert. Dass der Bauch nach unten weniger ausgeprägt ist, führe ich auf verschiedene Streueffekte zurück, die nach unten stärker ausgeprägt sind als nach oben, weil das re-emittierte IR-Licht nach unten sehr viel mehr Luftmoleküle passieren muss, als bei seinem Weg nach oben.
Du schreibst:
>An reiner IR-Strahlung wird ganz unten vom FTIR-Instrument direkt an der Oberfläche entsprechend weniger gemessen, aber die Ursache der Erwärmung der ganzen Troposphäre und der Oberfläche ist und bleibt logischerweise das CO2 der Troposphäre. Irgendwo muss die Energie ja hin, die bei den CO2-typischen 670 nm nicht ins All abgestrahlt werden kann.
Das ist zwar naheliegend und erscheint logisch, enthält aber einige gefährliche Fallstricke. Punkt 1 ist, dass das CO2 im LTE die Atmosphäre gar nicht erwärmt. Punkt 2 ist die Annahme, dass das absorbierte IR-Licht mit derselben Frequenz zu gleichen Teilen zur Erdoberfläche wie in den Orbit emittiert wird. Die Raman-Streuung sagt uns, dass diese Annahme bestenfalls in erster Näherung zutrifft. Es werden auch andere Frequenzen emittiert. Und Punkt 3 ist der Impulserhaltungssatz. Die Atmosphäre wird nach unten dichter, deshalb befindet sich JEDES Gasmolekül auf der Höhe auf der es gerade ist, (im statistischen Mittel) im Kräftegleichgewicht einerseits durch die Schwerkraft und andererseits die vermehrten Stöße durch andere Gasmoleküle von unten. Und der Impulserhaltungssatz sagt uns, dass jeder Impuls der von unten kommt zu 100% nach oben emittiert werden muss, ODER andernfalls würde das Treibhausgasmolekül ständig einen Impuls nach oben erhalten. Dann müssten sich alle Treibhausgasmoleküle an der TOA ansammeln. Tun sie aber nicht.
Das Ganze ist sehr theoretisch und man kann schnell etwas übersehen und einem Denkfehler erliegen. Deshalb sagt ein Naturwissenschaftler IMMER, dass man doch bitte einmal nachmessen solle, ob das auch alles so stimmt, was man sich da ausgedacht hat.
Und da kommen eben die Langzeitmessungen zum Tragen und die von mir formulierte Widerlegung der CO2-Hypothese. Die Messdaten von Mars und Venus zeigen uns, dass die Treibhausgas-Hypothese zumindest bzgl. CO2 nicht stimmen kann.
Zur Zeit befindet sich der Mainstream der Klimaforschung (MKF) in der Situation eines Perpetuum mobile 1. Art Forschers (PM1F). Der PM1F macht hier noch einen Hebel und eine Schwungmasse, dort eine magnetisierbare Feder im Magnetfeldgradienten … es wird immer komplizierter. Der PM1F meint stets, dass er jetzt aber beweisen könne, dass seine Apparatur funktionieren wird. Und ebenso meint der MKF stets, dass er jetzt aber beweisen könne, dass der Klimawandel hauptsächlich durch CO2 verursacht werde.
Aber man muss nicht jedes Fitzelchen der Idee eines PM1F oder MKF berechnen und widerlegen. Man kann beide ganz leicht durch eine Bilanz widerlegen. Erzeugt die Apparatur des PM1F gemäß der Idee Energie aus dem Nichts, dann kann sie nicht funktionieren. Rechnet man den Treibhauseffekt von Mars und Venus auf das anthropogene CO2 auf der Erde um und erhält übereinstimmend als maximal mögliche Primärwirkung 0,017K, dann kann es nicht am CO2 liegen.