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Dunkle Materie durch zweiten Urknall? 22 Mär 2023 09:37 #117543

Dark Big Bang

Mir macht noch immer der erste Urknall Kopfzerbrechen und sorgt auch nach wie vor für Kopfschütteln, wann immer ich darüber nachdenke...und jetzt hat es auch noch einen zweiten gegeben?

Kann es sein, dass sich manche Leute da einfach Hasen aus dem Hut zaubern oder Karten aus dem Ärmel schütteln? Wäre ja nicht das erste Mal.

Gibt es nicht die Theorie, dass dunkle Materie auf ein parallel Universum hindeutet oder verwechsle ich das mit Neutrinos, die sich in gegensätzliche Richtung bewegen?

In dem Fall dann wohl auch klar, dass es somit einen zweiten Urknall gegeben hat, der eben besagtes Parallel-Universum betraf. Nur ein einziges, nicht kausales Ereignis dieser Größe, sollte für jedes Universum wohl mehr als genug sein!


Und NEIN! Ich habe mich nicht durch alle "Dunkle Materie"-Threads gelesen um zu sehen, ob das Thema irgendwo schon behandelt wurde, also wenn dem so ist, für diesen Fall kann man diesen Thread gleich wieder schließen.

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Dunkle Materie durch zweiten Urknall? 22 Mär 2023 16:48 #117553

  • Rainer Raisch
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Mir macht noch immer der erste Urknall Kopfzerbrechen

Vielleicht sollte dann dies zuerst geklärt werden, mit DM hat der Urknall nämlich nicht die Bohne zu tun. DM spielt erst ab der Zeit der Hintergrundstrahlung eine Rolle.

Und um es gleich vorweg zu nehmen:

Der naive Urknall ist die Extrapolation der Expansion rückwärts, aus der Friedmann Gleichung ergibt sich aber, dass bei
τ < tP
noch lange kein Krümmungsradius R ≈ rP erreicht werden würde, wenn man die Größe des sichtbaren Universums berücksichtigt. Auch die Planckdichte korrespondiert nicht. Daher wird die Inflation zwischen Urknall und Entwicklung des heutigen Unversums eingeschoben, was vor allem dieses Flachheitsproblem löst, und sogar erklärt, woher die Energie des Universums stammt.
Vorsicht, ich schreibe vereinfacht ohne Wurzelzeichen ³x=³√x , wenig Klammern 1/4r²π=1/(4r²π) , statt Vektorpfeil v¹=v⃗ Funktionen bzw Argumente kennzeichne ich mit einem Punkt f.(x)=f(x)

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Letzte Änderung: von Rainer Raisch.

Dunkle Materie durch zweiten Urknall? 23 Mär 2023 08:12 #117580

Vielleicht sollte dann dies zuerst geklärt werden, mit DM hat der Urknall nämlich nicht die Bohne zu tun.


Zitat Artikel: Unser Universum besteht wohl zum großen Teil aus geheimnisvoller Dunkler Materie, deren Existenz (noch) nicht nachgewiesen ist. Forscher:innen haben jetzt eine mögliche Erklärung für deren Entstehung gefunden – einen zweiten Urknall, den „Dark Big Bang“.


Also irgendjemand redet Mal wieder Bockmist und ich bin es dieses Mal nicht, ich gebe nur wieder, was im Artikel steht, tatsächlich ist mir die DM ziemlich egal, mich interessiert weitaus mehr, was mit den Galaxien unter dem J.Webb Telescope ist, die es so eigentlich gar nicht geben dürfte, wenn an dem ganzen UK etwas dran sein sollte.

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Letzte Änderung: von Tante Trude.

Dunkle Materie durch zweiten Urknall? 23 Mär 2023 09:50 #117583

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Also irgendjemand redet Mal wieder Bockmist und ich bin es dieses Mal nicht, ich gebe nur wieder, was im Artikel steht

Den Artikel hatte ich übersehen, das lag wohl an Deinen einleitenden Worten "Kann es sein, dass sich manche Leute da einfach Hasen aus dem Hut zaubern"

Aber im Artikel steht zumindest Bockmist:


Dark Big Bang 1 Monat nach dem Urknall?

Den Forscher:innen zufolge gebe es in der für die Strukturbildung relevanten Zeiten des Urknalls keine Beweise für das Vorhandensein Dunkler Materie. Winkler zufolge könne die Bildung Dunkler Materie noch einen Monat später stattgefunden haben – „nach kosmologischen Maßstäben fast eine Ewigkeit“.


Die Strukturbildung ist erstmals in der Hintergrundstrahlung sichtbar, also 373000 Jahre nach dem Urknall.
Natürlich muss die DM bereits vorher Strukturen gebildet haben.

Wenn DM ähnlich wie Neutrinos und nur schwerer ist, dann muss sie früher als Neutrinos ausgefroren sein, und für Neutrinos ist dies bei ca τ = 1 s passiert. Man nimmt zwar an, dass Neutrinos selbst heute noch relativistisch seien, doch selbst mit einer minimalen anzunehmenden Masse (m > 0,01 eV) stimmt dies nicht. Sofern DM eine höhere Masse ausweist, tritt der fragliche Zeitpunt (γ < 2) entsprechend früher ein. Ob dies lange vor oder erst einen Monat nach dem Urknall der Fall ist, kann man natürlich nicht berechnen und auch nicht beobachten. Mit einem "zweiten" Big Bang hätte dies natürlich gar nichts zu tun, sondern die DM müsste selbstverstädnlich lange vorher existieren, um ausfrieren und entsprechend abkühlen zu können. Dabei sollte auch das Higgsfeld eine Rolle spielen, denn dieses tritt erst bei τ > 2,9e-11 s seinen Dienst an, und vorher kann nichts abkühlen (beginnen abzukühlen).


Das Original habe ich bisher nur überflogen
arxiv.org/abs/2302.11579


Achso, hier lassen sie die Katze aus dem Sack:

The origins of matter and
radiation lie in the Hot Big Bang which terminates inflation and releases the vacuum energy into a
hot plasma of particles.


Thermalisierung als "Big Bang" ... naja wem es lieber ist ... mit einem Bang hat das gar nichts zu tun..
Für mich ist das Etikettenschwindel, und Tantchen ist schon darauf hereingefallen, was aber nicht verwundert, weil Tantchen belehrungsresistent ist: "und ich bin es dieses Mal nicht"


Dass die Thermalisierung der DM erst einen Monat nach der normalen Thermalisieung stattfand, ist hingegen weit hergeholt.

Da am LHC längst die Higgsära (τ < 2,9e-11 s ) erreicht wurde, sind Spekulationen über Teilchen und Vakuum einen Monat nach dem BB ziemlich abwegig, wennauch für DM nicht unmöglich.

Da die Dichteschwankungen zur Zeit der Rekombination auf dem Tisch liegen, ändert die Modellierung der Entstehung der DM sowieso nichts an der Strukturbildung.

Ich bin ja gespannt, ob mir Frau Hossenfelder bei der Einschätzung im Ergebnis wieder zustimmt. :P cool)

Für den Rest der sicher hochinteressanten Arbeit bräuchte ich alledings deutlich länger. Man könnte sicherlich aus der Fluktuation zur Zeit der Rekombination auf die Dichteverteilung und Masse der DM rückschließen und daraus auf die Zeit des Abkühlens etc.

tatsächlich ist mir die DM ziemlich egal, mich interessiert weitaus mehr, was mit den Galaxien unter dem J.Webb Telescope ist, die es so eigentlich gar nicht geben dürfte,

Das hängt nicht nur zusammen, sondern ist auch gleichermaßen spannend, finde ich. Diese Galaxien sind natürlich Beobachtungen, die Erklärung liegt womöglich auch in der DM. Darüber hört man leider recht wenig, außer Simulationen mit nicht näher erörterten Parametern. Die Simulationen wurden bisher auf die bisherigen Annahmen gefittet, mit neuen Annahmen können auch neue Simulationen gefittet werden ....
Vorsicht, ich schreibe vereinfacht ohne Wurzelzeichen ³x=³√x , wenig Klammern 1/4r²π=1/(4r²π) , statt Vektorpfeil v¹=v⃗ Funktionen bzw Argumente kennzeichne ich mit einem Punkt f.(x)=f(x)

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