Ich gehe davon aus, dass die Felder aus Eichbosonen bestehen, aber eben nicht aus etwas, was schon vorher im Raum war.
Mir ist bekannt, dass die Vakuumfluktuationen als "Medium" dienen sollen. Das kommt dann letztlich aufs Gleiche heraus, ob nun Bosonen durch den Raum wandern oder sich eine Anregung im See virtueller Bosonen ausbreitet. Teilchen und Feld sind Eins, nur unterschiedliche Aspekte bzw Zustandsformen.
Jedenfalls ist es kein Medium aus realen Teilchen.
Ich halte das Teilchenbild für nicht von fundamentaler Wichtigkeit. Die "Teilchen" sind einfach nur die Quanteneffekte von Feldern. Wie die Phononen auch.
Für die Frage was fundamentaler ist, Teilchen oder Feld, ist die semiklassische Gravitationstheorie für mich das entscheidende Argument. Da hat man ein Gravitationsfeld, welches erstmal nur klassisch beschrieben wird (also \(g^{\mu\nu}(x)\) und alle möglichen Materiefelder, die klassisch auch erstmal nur andere Felder wären (sagen wir \(\phi(x)\)). Diese anderen Felder wären, genau wie das Gravitationsfeld, erstmal überall da. Ihre Gleichungen hängen zwar vom Gravitationsfeld ab, aber nicht, dass ein Feld (oder auch eine Feldkomponente) in jedem Punkt genau einen Wert hat. Das Gravitationsfeld beeinflusst also nur wie die Felder sich bewegen, nicht was sie sind.
Aber wenn man das Teilchenbild haben will, dann stellt man fest, dass es vom Gravitationsfeld abhängt, was es ist. Das Vakuum ist dann einfach die Feldkonfiguration mit der geringsten Energie, und wie viel Energie ein Teilchen hat, hängt auch vom Gravitationsfeld ab. Da hängt also die Definition, was ein Teilchen überhaupt ist, vom Gravitationsfeld ab. Dieselbe Feldkonfiguration ist manchmal halt Vakuum, ein anderes mal eben nicht. Und sowas soll fundamental sein? Nicht plausibel.
Da ist die Interpretation als ganz normaler Quanteneffekt für Schwingungen mit einer bestimmten Frequenz, die halt ein sehr einfaches Spektrum wie ein harmonischer Oszillator haben, so dass das n-te Energielevel die Energie \(E_0 + n\Delta E\) hat, also halt auch wie die Energie von n Teilchen aussieht, sehr viel sinnvoller.
Die "virtuellen Teilchen" unterstreichen das noch. Es gibt zwar schon ganz klassisch Lösungen von sich bewegten EM-Feldern, die für Licht halt. Aber genauso gibt es auch statische EM-Felder. Wenn das einzige Experiment, was man überhaupt hat, Teilchenbeschleuniger sind, mit denen Teilchen aufeinander geschossen werden und man sich dann ansieht was auseinanderfliegt, dann gibt es bei den Anfangs- und Endprodukten immer nur einzelne umherfliegende Teilchen. Wenn man aber berechnen will, was passiert, braucht man die statischen Felder, die halt nicht in Form von Teilchen auseinanderfliegen, auch. Die werden dann, weil sie als statische Lösungen nun einmal nicht real fliegen können, unter "virtuelle Teilchen" verbucht.
Die Teilcheninterpretation ist an dieser Stelle ziemlich schräg. In der normalen Feldinterpretation sieht das alles viel natürlicher aus. Wo es halt Ladungen gibt, gibt es drumrum stabile EM-Felder. Die bestehen nicht aus Photonen, die würden ja auseinanderfliegen. Also sind die vom Teilchenbild her irgendwie Vakuum. Aber einfach so Vakuum können sie dann doch nicht sein, sie haben ja durchaus Energie.